My Name Is Music - We Are Terrorists

cover

Stil (Spielzeit):
Indie/ Songwriter (41:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Pate Rec./ Edel (04.04.11)
Bewertung: 6/10
Link: Myspaceseite

Wieder solche Weltveränderer, zumindest auf dem Papier. MY NAME IS MUSIC wurden für ihr Debütalbum "Revolution" aus dem Frühjahr 2010 in höchsten Tönen von allen Seiten deutscher und österreichischer Alternative-Presse gelobt. Radio Sputnik und der britische Indie-Radiosender NM spielten das Duo aus Österreich rauf und runter. Das Video zur Single "Smooth Revolution" lief monatelang auf GOTV und 3SAT. Soweit die Fakten bis jetzt.

An dieser Stelle hat man als Rezensent dann zwei Möglichkeiten: euphorisiert an die neue Platte rangehen, um dann möglicherweise schwer enttäuscht zu werden, oder nach gegebenen Faktoren umso skeptischer an solche Konsorten heran zu rücken. Beides hat seine Tücken. Irgendwie hilft man sich dann selbst am Besten, wenn man mit jeweils einem Bein auf jeder Seite steht. So geht es mir jedenfalls mit dem Duo. Deren zweites Album "We Are Terrorists" überrascht mich mit minimalistischem Indieklang, ohne dabei viel Rhythmusgewand vorzulegen. Als Freund amtlicher Grooves, egal ob blitzschnell oder brechend-brachial, begeistert mich die Tüte Mücken, die das Schlagwerk hier abliefert, nur gaaannnzzz mäßig. Selbst für Indie passiert hier eindeutig zu wenig. Lediglich "Pop Is Dead" und "Kill The Beat" lassen mein Tanzbein schwingen, und bekommen von mir die Empfehlung "Indie-Floor-Dancer". Das ich jedoch echt eine Weile warten muss, bis MNIM animierend werden, dämpft meine Meinung zum Gesamtbeitrag.

"Black Summer" und "All Of My Bunnies" behören zu den Tracks, die trotz minimalistischer Instrumentalisierung und eher kurzen Texten die beste Stimmung einfangen. Es ist nicht so, dass die restlichen Songs schlecht wären, nur habe ich mehr nach soviel Lobesgerede erwaret. Da ist er dann doch, der Zustand der Voreingenommenheit. Oder doch nicht? Wer MELISSA AUF DER MAUR oder TATTOOINE als Szenekollegen mit ins Boot holt, wird sicher verstehen, was ich meine. Da fehlt einfach das Arrangement des Gesamtkonzept.

Der Titelsong überrascht mit direktem und deutlich politischem Text sowie mit einem Klangkleid, dass ich mir bei ein paar mehr Nummern hier gewünscht hätte. Auch "Rock'n'Roll Is Mono" ist schon fast witzig gestaltet. So erklärt Niki Altmann am Anfang, dass der Hörer nun alles Instrumentale auf der rechten Seite, und alle Gesanglinien auf der linken Seite hören werde. Das zieht sich dann auch bis zum Ende des Songs so hin, in einfachster Rock'n'Roll Manier. Auch gesanglich geht, von einigen erwarteten Oktaven im Refrain, nicht gerade die Lutzie ab bei MY NAME IS MUSIC. Aber vielleicht liegt genau hier die Essenz von "We Are Terrorists": in der kompromisslosen Simplifikation ihrerselbst.