Toni Kater - Futter


Review

Stil (Spielzeit): Singer/Songwriter-Pop (53:00)

Label/Vertrieb (VÖ): IT Sounds/Sony BMG (05.09.05)

Bewertung: Streicheleinheit für die Ohren (6,5/10)

Link: www.toni-kater.de

 
Toni Kater ist das Kätzchen in der deutschen Popmusiklandschaft. „Du gibt’s mir Namen, doch die kenn ich nicht / Du willst mich streicheln, doch ich kratze dich / Du rufst mich zärtlich, doch ich hör dich nicht / Futter, ich krieg alles, was ich will / Futter, ich will es laut, doch ich sag es still“, singt die Wahlberlinerin im Eröffnungslied „Futter“. Und genau nach diesem Motto lebt auch ihre Musik: schwer zu benennen – irgendwo zwischen Pop, Singer/Songwriter und sanfter Elektronik – introvertiert und doch kratzig, kindlich-charmant aber auch erwachsen-melancholisch.
Das erste Signing auf IT-Sounds, dem Label von 2Raumwohnung, welches sich besonders um die Entdeckung und Förderung nationaler Künstler kümmert, gibt sich auf Album Nummer zwo noch sanfter als zuvor, der teils rockige Drive ihres Erstwerks „Gegen die Zeit“ ist einem durchgehend sehnsuchtsvollen Appeal gewichen. Balladen wie „Tiger deiner Berge“, „Kaleidoskop“ und „Immer weiter“ klingen so kuschelweich und streichelzart, dass man Toni Kater am liebsten immer dabei haben möchte – egal ob an einem warmen Sommermorgen oder an einem kalten Winterabend vor dem Kamin. Lediglich „Gut sein“ schlägt rockigere Töne an.  Trotz schwelgerischer Poesie fehlt einigen Texten die Tiefe (man mag das auch gewollte Naivität nennen), aber umso schöner ist es, dass die 26-jährige völlig ohne Politik und aufgeblasenen Produktionen auskommt. Also genau das richtige für Menschen, die auf Musik ohne Ecken und Kanten stehen. Dido ist auch gar nicht so fern.  „Futter“ ist nicht besser aber auch nicht schlechter als Debüt. Toni Kater bleibt mein Lieblingspopkätzchen.

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