Starofash - The Thread




Stil (Spielzeit): Experimentel / Soundtrack (41:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight / Plastic Head (24.03.08)
Bewertung: 8 / 10
Link: http://www.myspace.com/starofashmusic
http://www.starofash.com/
Heidi Solberg Tveitan – bzw STAROFASH – könnte der ein oder andere auch durch PECCATUM kennen, bei denen es um experimentellen Metal geht. Bei ihrem STAROFASH-Projekt kann man dann das „Metal“ getrost weglassen, bleibt aber immer noch ganz locker experimentell.
Allerdings geht die Musik, die sie hier zusammen mit dem deutschen Musiker und Komponisten Markus Reuter und dem Japaner Kenji Siratori macht, ziemlich stark in Richtung „Soundtrack“. So fließen die  zehn Tracks vor sich hin und winden sich auch manchmal tatsächlich wie ein Flussbett, der zwar ab und zu mitreißend, aber niemals bedrohlich wird. Oftmals gibt es auch sehr ruhige Passagen mit Glockenspiel und Keys, die mich in ihrer Atmosphäre und teilweise sogar im Klang entfernt an BOHREN & DER CLUB OF GORE erinnern. Ansonsten muss ich zugeben, dass ich ein wenig auf dem Schlauch stehe, was das Namedropping angeht.
Aber eigentlich ist das auch gar nicht wichtig, da Heidi weit davon entfernt ist, irgendwelche Schubladenmusik zu machen. Viel mehr hat sie hier eine Klangwelt geschaffen (übrigens zum zweiten Mal nach “Iter.Viator” von 2001), in der manche Stücke übergreifend funktionieren und ein Thema auch mal in verschiedenen Zyklen auftreten darf. Und urplötzlich setzt sogar ab und zu betörender Gesang ein, mit dem man gar nicht gerechnet hat. Und genau in den Momenten klingt das dann fast nach extrem abgedrehter Popmusik – aber eben auch nur fast.
Wer sich auf so eine Reise einlassen kann, darf „The Thread“ richtig genießen und sich von der Dame verzaubern lassen und in Wolken von Melancholie und Verträumtheit schwelgen. Nur Fans ihrer anderen Band sollten keine Aggressivität oder ähnliches erwarten. Ich hab die Platte spaßeshalber mal meiner Ma vorgespielt, die es sofort in die Schublade „Entspannungsmusik“ steckte. Nicht ganz, aber trotzdem kann man bei „The Thread“ auch wunderbar abschalten und die Außenwelt vergessen. Ich jedenfalls habe mich gerne auf die Reise mitnehmen lassen (die in der zweiten Hälfte auch etwas mehr in Richtung „Band-Sound“ geht).