Cypress Hill X Rusko - EP 01

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Stil (Spielzeit):
Rap / Dubstep (16:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Universal Music International Div. ( 01.06.12)
Bewertung: 7,5 / 10

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Es war klar, wenn sich CYPRESS HILL und DJ RUSKO zusammentun, um ein musikalisches Projekt zu starten, dann kommt keine billige Technomucke für die coole Sause mit dem Autoscooter raus, sondern anspruchsvolle Musik mit Raffinessen. Nicht umsonst sind CYPRESS HILL noch immer lebendiger denn je, denn neben der ganzen Kifferei haben die Typen musikalisch richtig was drauf. DJ RUSKO, ein bekannter Dubstep Künstler, gibt diesmal auch seinen Senf dazu. Wer momentan in USA irgendwas mit Dubstep macht, ist nicht halb so experimentell, wie es bei uns in Deutschland erscheint. Dort boomt momentan der Dubstep. Trotzdem muss immer noch die qualitative Hürde genommen werden, es dann auch gut zu machen.

CYPRESS HILL und RUSKO ist das mit der EP auf jeden Fall gelungen. Jeder der fünf Songs hat seinen eigenen Charme und lässt deutlich erkennen, dass hier tatsächlich zwei Künstler miteinander verschmolzen sind. Mit dem ersten Song „Lez Go" erwartet uns ein schleppender Song mit Space Invaders ähnlichen sphärischem Sound und einem lässigen Rap in den Strophen. Harmoniert gut, stellt aber noch nicht den Höhepunkt der EP dar.

Der nächste Song geht schon fast in die Breakdance Ecke und schließt beinahe an den ersten Song an - man könnte meinen, die Tracks gehören zusammen. Allerdings hat „Roll It. Light It" einen markanten Zwischenteil mit tiefen Dubstepsounds, die bei der richtigen Anlage richtig im Bauch wummern, gepaart mit zahlreichen Triolen. Textlich haben sich entweder CYPRESS HILL durchgesetzt, oder RUSKO hat ähnliche Ambitionen, was das betörende Gras angeht.



„Shots Go Off" hat den lässigsten Beat und den größten Dubstepanteil. Einfach fett, wie der Song mit einem Rhythmus einsetzt, der sich lediglich aus dem Abdrücken eines Pistolenabzuges zusammensetzt, später werden auch Maschinengewehrsalven als Beat verarbeitet. Verspielt und fett, typisch CYPRESS HILL mit (nicht ganz ernstgemeinten) Sing-A-Longs für die Fans ("When the shots go off, ev'rybody get down"). Sen Dog und B-Real sind irgendwie zeitlos und knallen 2012 noch genauso derbe wie damals mit "Black Sunday".

„Can't Keep Me Down" haut derbe in die Reggaekante, nicht zuletzt da DAMIAN MARLEY den Refrain übernimmt. Seine Stimme ist leicht verzerrt, bietet aber trotzdem einen markanten Gegenpol zu den kalten Dubstepbeats, so dass der Song für mich definitiv ein Highlight der EP darstellt. Dubstep gibt dem Reggae einen ganzen neuen Impuls und der Song tendiert beatmässig in die Ragga- bzw. Dancehall-Ecke.

Der absolute Knaller ist aber der letzte Song „Medicate", weil der Song einen verspielten Elektrosound hat, gute Laune macht und einfach mit einem mitreißenden Beat punkten kann. Hier läuft der Rap, hier geht es an die Tanzbeine, das Ding läuft einfach rund und zieht mit.

Generell ist die EP überraschend vielseitig und überzeugt durch zahlreiche Soundspielereien, die Fusion von Dubstep Marke RUSKO und Rap aus dem Hause CYPRESS HILL kann auf jeden Fall als erfolgreich bezeichnet werden. Fans der Künstler dürfen bedenkenlos zugreifen, ebenso Fans von THE PRODIGY, ENTER SHIKARI, der neuen KORN Scheibe "The Path Of Totality" und Dubstep-Interessierte natürlich auch.