Excrementory Grindfuckers - Bitte Nicht Vor Den Gästen! Tipp

Stil (Spielzeit): Grind/Metal/Schlager - total bescheuert, aber rockt! (78:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (25.05.07)
Bewertung: 9 / 10
Link: http://www.excrementory.de/
http://www.myspace.com/theexcrementorygrindfuckers


Leider ist „Bitte nicht vor den Gästen“ meine erste wirkliche Begegnung mit den GRINDFUCKERS. Der Name und das Konzept waren mir allerdings schon länger geläufig, da es auf einigen Partys immer wieder dazu kam, dass bestimmte Songs von ihnen lautstark gegröhlt wurden. Das hat mich auch immer irgendwie amüsiert, aber das sie so gut sind, wie es auf dem dritten Release (wobei „Guts Gore Grind“ 2001/2002 nie wirklich offiziell veröffentlicht wurde) scheint, hätte ich nicht vermutet.
Denn an diesem Release stimmt irgendwie alles. Ok, man sollte schon eine offenes Ohr für vollkommenen Quatsch in Metalform haben, aber selbst die Anti-Metal-Fraktion in meinem Freundeskreis konnte mit dieser Scheibe unterhalten werden. Aber es ist eben auch nicht nur die total beknackte Musik, sondern auch das Artwork, die Verpackung und das verdammt gelungene Infoschreiben. Und dazu scheint die Band das alles auch noch selbst erledigt zu haben, da ich keine Plattenfirma ausmachen kann. Liebe Major-Firmen: SO MACHT MAN DAS!
Aber lassen wir das schicke Digi-Pack und das mehr als unterhaltsame Infoschreiben mal beiseite und kehren zurück zur Musik. Wem die Band kein Begriff sein sollte, dem sei gesagt, dass EG Grindcore und Metal mit Schlagern, Volksmusik und dämlichen Popsongs vermischen. Und genauso bescheuert wie sich das hier liest, klingt das auch, aber auf eine ungemein partytauglich Weise, ohne dabei in Richtung ONKEL TOM oder so was zu gehen, denn hier geht es streckenweise ziemlich heftig und chaotisch zu. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Parts, die clean und langsam gespielt werden und teilweise die Originale recht gut imitieren. Die Texte sind allerdings fast immer irgendwie auf das „Thema“ Grindcore gemünzt und sind vollkommen bescheuert.  Aus „Griechischer Wein“ wird „lieblicher Grind“oder aus „Das bisschen Haushalt“ wird „Das bisschen Grindcore“. Ein wenig wie JBO ohne Bayern und ohne peinlich Ausrutscher, ohne Saufen und in heftig. Außerdem ist sowohl die Produktion als auch die Spielqualität absolut begeisternd und rockt ohne Ende!
Aber auch kleine Hörspiele wie „Playing The Metalguitar The Cooool Way“, „Der Fäkal Kardinal“ oder Songs wie „Malen Nach Zahlen“, der eine sehr witzige Verarsche des Metalcorehypes darstellt und ein wenig an KSE erinnert, wissen mehr als gut zu gefallen. Überhaupt nehmen die Vier und ihre Gäste nichts und niemanden ernst (ihr letztes Album hieß „Fertigmachen, Sceneputzen“) und spielen hier eine gut 70 Minuten lange absolut durchgeknallte Grindcore/Metal/Schlager-Mixtur, die sogar nüchtern total witzig ist. Jedes einzelne Cover oder jede bescheuerte Idee zu erwähnen, würde bei den 36 Songs wohl so ziemlich den Rahmen sprengen, also geht direkt auf die MySpace-Seite, hört euch an paar Stücke an und seid begeistert. Von mir gibt es zwei steil aufragende Daumen! Vielen dank für mein neues Pflichtprogramm auf feucht/fröhlichen Feiern!