100.000 Tonnen Kruppstahl – Bionic Testmensch Tipp

100.000 Tonnen Kruppstahl – Bionic Testmensch
    Grind/Crustcore

    Label: unundeux
    VÖ: Jan 2013
    Bewertung:9/10

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Als ich diese CD in die Hand bekommen habe, dachte ich nur: "Welch ein bescheuerter und verstörter Bandname, wie kann man nur. Das wird wahrscheinlich deren Debüt sein." Falsch gedacht, 100.000 TONNEN KRUPPSTAHL haben schon eine Demo EP und ein erstes Komplettalbum aufgenommen, das auf den Namen „Kill your Kids and die“ hört. Nebenher ist das Duo dann noch auf zahlreichen Samplern vertreten. Und jetzt knüppeln sie der Welt ihr zweites Werk „Bionic Testmensch“ in die Ohren.

Und als solch ein „Testmensch“ fühlt man sich, wenn man dieses Kruppstahlgewitter um die Ohren geballert bekommt. Purer Hass, pure Zerstörung, pure Kritik an der Gesellschaft, purer Wahnsinn, pures Chaos und knappe 30 Minuten vertonte Brutalität. Nach dem Hören dieser Scheibe wird man voraussichtlich völlig verstört in der Fötusstellung im Bett liegen und sich fragen, was da eben mit einem geschehen ist. Und ich kann euch jetzt schon vorwarnen, nein, dieses Gefühl lässt sich auch nicht wieder so einfach abwaschen.

Liest sich das für euch jetzt irgendwie als eine negative Rezension? Keine Angst, das Album ist der Knaller. Ich habe schon länger nicht mehr so eine kompromisslose Scheibe gehört wie damals das Werk „Scum“ von NAPALM DEATH. Und genau mit diesen britischen Herren kann man 100.000 TONNEN KRUPPSTAHL am besten vergleichen. Hinzu kommt noch ein wenig TOTENMOND und ein ordentlicher Spaßfaktor, den man von den toten JAPANISCHEn KAMPFHÖRSPIELEn kannte. Bei deren ehemaligem Label Unundeux ist die Band aus Berlin mittlerweile auch gelandet.

„Bionic Testmensch“ ist zerstörend und faszinierend zugleich. Mit einer Gesamtlänge von nur knapp 32 Minuten passt es exakt in das Grind- und Crustcoreschema, wäre da nicht der Song „Germanistan (The Parallel of undangerous Terror)", der alleine schon knapp 10 Minuten geht. Dann hat das Album auch noch eine ordentliche Produktion genossen, von keinem geringeren als Jan Oberg, seines Zeichens Ex-Drummer von THE OCEAN und mittlerweile bei EARTSHIP an Bord.

Kurz und bündig: Das Album hat mich dermaßen weggeballert und überrascht, ist einfach ein Knaller und wird allen Klangfetischisten richtig gut tun und gefallen. Traut euch und werdet auch zu einem „Bionic Testmensch“.

13 Songs – 31:20 Minuten