Nathan Gray Collective - Until The Darknes Takes Us

Nathan Gray Collective - Until The Darknes Takes Us

Nathan Gray kann einfach nicht stillstehen. Auch als es BOYSETSFIRE noch so richtig gab, hat er immer wieder mal ein neues Nebenprojekt rausgehauen und so war klar, dass auch während einer Pause bei BSF wieder etwas kommen würde.

Vor gar nicht allzu langer Zeit hat er eine EP namens „NTHN GRY“ veröffentlicht, die irgendwo zwischen Singer/Songwriter, Neo Folk und Electro/Ambient und Dark Wave angesiedelt war – und mir einfach nicht gefallen wollte. Dementsprechend war ich gespannt auf das, was unter dem Nanmen NATHAN GRAY COLLECTIVE jetzt kommen würde. Und ja, das geht auch wieder in diese Richtung, ist sehr düster und elektronisch, aber zumindest schon mal zugänglicher und besser ausgearbeitet als die EP.

Und wenn das Album, welches er vor allem zusammen mit Daniel E. Smith realisiert hat, losgeht, klingt es auch gar nicht so unfassbar weit entfernt von BSF. Schließlich spielen Drums und Gitarren hier eine große Rolle und klingen wie eine theatralische Version dessen, was man von ihm gewohnt ist. Aber spätestens mit dem dritten Song „Skin“ wird klar: das hier ist kein wirklich homogenes Album. Hier wechselt er zwischen den verschiedenen Genres, die ich oben bereits aufgelistet habe und spielt vor allem viel mit Sounds und den Möglichkeiten, die sie ihm bieten.

Zusammengehalten wird das Ganze vor allem durch seine Stimme und die dunkle Stimmung, die diese Songs erzeugen, die auch gerne mal sehr minimalistisch gehalten sind. Hier trifft Rock auf Electro und viel Atmosphäre und einiges an Theatralik – aber bei dieser Stimme steht ihm das auch einfach gut. Man sollte nur nicht den Fehler machen und etwas erwarten, das man in den letzten 20 Jahren so oder so ähnlich von ihm gehört hat.

Denn „Until The Darkness Takes Us“ klingt anders, düster, tanzbar und passt sehr gut zu seinem Titel. Es ist vermutlich kein großes Geheimnis, dass ich vor allem auf die Songs mit Gitarren oder klassischem Klavier stehe, die halt auch immer mal wieder auftauchen und dabei bei den elektronischen Songs eher mal die Skip-Taste unterm Finger habe. Ein sehr durchwachsenes aber auch abwechslungsreiches Album.