Karl Sanders - Saurian Meditation

Review

VÖ: 08.11.0
Label/Vertrieb: Relapse Records
Bewertung: anders ...

Na, ob dieses Album eine große Anhängerschaft finden wird? Aber vielleicht sind es gerade die Nile-Fans, die Karl Sanders die Treue halten und sein erstes Solo-Album abgreifen. Der Titel trifft es bereits ziemlich gut, denn „Saurian Meditation" (Relapse Records) hat mehr mit Meditationsmusik zu tun, als mir lieb ist. Die Platte wäre überdies hervorragend als Score für eine Fernsehdokumentation über die Pyramiden oder einen Kinofilm mit Spielplatz mittlerer Osten geeignet.

Wem der Kreativkopf Sanders bereits als Mastermind der erwähnten Death-Metal-Combo ein Begriff ist, dem werden die mystisch angehauchten Instrumentals samt östlichem Flair bekannt sein, jedoch bei weitem nicht in der hier gebotenen Konsequenz.„Akustik" ist das Zauberwort, denn elektronisch verstärkt wird hier so gut wie gar nichts. Enttäuschend für hartgesottene Nile-Fans, die nicht vorhatten, in das Ethno-Lager überzuschwenken. Der Rest wird mit einem recht eigentümlichen Album belohnt, das neben fast sakral anmutenden Stammesgesängen, merkwürdigen Instrumenten (höre ich da ein Waschbrett heraus?), atmosphärischen Keyboards, hallenden Gongs, Sitarklängen und teils vehementer, teils zurückhaltender Stampf- und Tanzrhythmik aufwartet. 

Glücklicherweise klingt „Saurian Meditation" nur selten wie gewollt und nicht gekonnt, zumal mir schon das virtuose Gitarrenspiel auf der Akustischen Respekt abnötigt. Letztlich wird die Scheibe bei mir aber wohl eher verstauben.