Entsprechend feuert auch das neunte Studioalbum des Cowboys aus Nashville ein echtes Hitfeuerwerk ab. Stromlinienförmig auf Radiolänge getrimmt, überzeugen die 16 (!) Songs allesamt mit eingängigen Refrains und der stetigen Fokussierung auf Aldeans lässig-charmantes Stimmorgan. Da bleibt nicht viel Raum für instrumentale Höchstleistungen – einzig und allein "She Likes It“ lässt einen Hauch Rockfeeling entstehen – oder anspruchsvolle Songstrukturen.
Pophits mit Cowboyhut
Doch das ist Kritik, die an der Realität vorbeigeht. Die Zielgruppe für "9“ ist eine völlig andere und an deren Erwartungen sollte das von Michael Knox produzierte Werk auch gemessen werden. JASON ALDEAN singt über die Sorgen, Probleme und Hoffnungen der amerikanischen Mittelschicht, verpackt diese Mainstream-Themen aber geschickt in waschechten Stadionrock-Refrains mit Ohrwurmgarantie.
So kann man über JASON ALDEAN lästern wie man will, ihm (zurecht) Anspruchslosigkeit und Beliebigkeit vorwerfen. Ihn vielleicht sogar als Symptom der kommerzialisierten Musikindustrie verlachen. Und trotzdem bleibt der Fakt, dass "9“ ein in bestimmter Hinsicht perfekt geschriebenes Album ist, welches Kanten minimiert und Eingängigkeit maximiert hat. Wer das blöd findet, muss nicht hinhören. Alle anderen werden zwischen “Tattoos And Tequila“ und "She Likes It“ eine Menge Spaß haben.
Tracklist
1. Tattoos and Tequila
2. Blame It On You
3. Champagne Town
4. Some Things You Dont Forget
5. Got What I Got
6. Keeping It Small Town
7. Camouflage Hat
8. Came Here To Drink
9. We Back
10. Dirt We Were Raised On
11. I Dont Drink Anymore
12. Cowboy Killer
13. One For The Road
14. Talk About Georgia
15. The Same Way
16. She Likes It