Sofy Major - Idolize

Aber ganz ehrlich: Irgendwie klingt „Idolize" auch ein wenig hektisch. OK, vielleicht ist das auch genau so gewollt – schließlich mischen die Franzosen hier Noise Rock mit etwas Metal, Sludge, Stoner und Rock N Roll. Und die Mischung ist mit Sicherheit nicht dafür gedacht, verträumt mit der Freundin auf dem Bärenfell in den Kamin zu starren. Aber dennoch werde ich nicht 100%ig warm mit dem Sound von SOFY MAJOR. Nun gut, der Bass klingt geil. Extrem trocken und metallisch – als ob man damit jemanden verletzen könnte. Aber in vielen Momenten geht die Rechnung nicht ganz auf und das Trio gibt zwar alles, aber es bleibt vor allem sehr krachig.

Mir gefallen vor allem die Momente, wo SOFY MAJOR mal ein wenig ruhiger werden und Aggression gegen Atmosphäre tauschen. Ist eh teilweise schwer zu verstehen, dass es sich hier nur um ein Trio handelt, bei dem Krach, den sie erzeugen. Und das alles, ohne je großartig das Midtempo zu verlassen. Zwar sind die Songs auf „Idolize" alle ziemlich drückend – aber irgendwie ziehen sie auch manchmal einfach an mir vorbei, winken mir zu und sind dann auch schon wieder weg.

Und genau das ist mein Problem mit „Idolize": es bleiben kaum Höhepunkte hängen. Zwar sind immer wieder geile Momente da – aber nichts, was sich mir auf Songbasis einprägen würde. Auch der Gesang kann selten für Magie sorgen, obwohl der Sänger ja schon singt anstatt immer nur zu schreien. Wer seinen Noiserock N Roll extrem trocken und spröde mag und nicht auf irgendwelche Hooks angewiesen ist, sollte hier mal reinhören. Mir persönlich ist es zu sperrig, ohne dabei kathartisch zu wirken. Eigentlich ein cooler Versuch, aber irgendwas scheint hier auf der Strecke geblieben zu sein.