God Forbid - Equilibrium

god forbid

Stil (Spielzeit):
NWOAHM / Neo-Thrash (55:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (30.03.12)
Bewertung: 8 /10

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Warum spricht man bei GOD FORBID eigentlich immer von der NWOAHM und seltener von Metalcore? Ganz klar, weil die Jungs aus New Jersey einfach wesentlich mehr Metal sind, als die meisten ihrer Kollegen!

Man merkt das bereits an den Riffs: sie sind ausgearbeiteter und einfach so viel mehr Metal als die meisten Metalcore-Kapellen. Auch die ceanen Vocals sind nicht im geringsten von Emo inspiriert und das gesamte Songwriting umgeht die ganzen bösen Klischees der letzten Jahre. So haben sie zwar nicht solche Instant-Hits wie manch andere Band, aber dafür wächst die Platte bei jedem Durchlauf mehr und mehr und ihr thrashiger Metal der modernen Prägung dringt tiefer und tiefer ins Herz des Hörers.

Ok, der Opener klingt erst mal etwas zu modern und ich dachte schon, EMMURE hätte gelernt, wie man mehr als nur Breakdowns spielt, aber spätestens ab dem zweiten Song merkt man GOD FORBID die beinahe 20jährige Erfahrung an und Melodien kommen wieder hervor, wofür man diese Band einfach lieben muss. Und so gehen sie den Weg von „Eathsblood" weiter, ohne sich zu wiederholen. Mir gefällt vor allem, wie sie hier auch cleane Gitarren einsetzen, ohne dass dies aufgesetzt wirkt – und natürlich die Refrains. Insgesamt scheinen sie die Kontraste auf dem Album im Vergleich zum Vorgänger vergrößert zu haben und lassen noch mehr ruhige Parts zu, um Atmosphäre und Gegensätze hervorzubringen.

Aber auch kurze heftige Deathmetal-Parts machen sich hier gut, und wer hätte gedacht, dass man so melodisch über einem Blastbeat sein kann, wie bei „Scraping The Walls"? Ein absoluter Hit! Und bei der ganzen technischen Herangehensweise machen dann die Breadowns auch wirklich Spaß, weil sie eben keinen Selbstzweck haben, sondern die Rhythmik in den Vordergrund stellen, auf einem Album, welches sich vor allem durch grandiose Riffs und Melodien definiert.

Warum die Metalcorebands immer nur in Richtung Deathcore, Keyboards und noch mehr Breaks schielen, weiß ich wirklich nicht. GOD FORBID machen wieder einmal vor, wie man Hardcore in den Metal einfließen lassen kann, ohne Trends zu folgen. Dieses Album hat Tiefe, Pathos, Kontraste, Melodik und Härte und technische Raffinesse und ist Metal as fuck! Mehr davon!