Face Down - The Will To Power


Review

Stil (Spielzeit): Thrash/Death (41:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lodge (07.11.05)
Bewertung: Brutal und gleichförmig (5/10)
Link: http://www.facedown.nu

Ich habe einmal eine Platte von Face Down besessen, die jedoch schließlich zu ebay wanderte - brutales Zeug, aber zu unaufregend, zu gleichförmig. Vermutlich war meine Transaktion nicht gerade ausschlaggebend für Nuclear Blast, die Band 1998 zu droppen. Vielmehr gab es bereits bei der Produktion zum Zweitwerk "The Twisted Rule The Wicked" Streitigkeiten zwischen Band und Label, sodass sich Sänger Marco Aro nach weiteren Querelen und dem Wink zur Tür schließlich gen The Haunted verabschiedete und der Rest der Jungs ebenfalls seiner Wege ging. Face Down waren begraben.

Mehr als fünf Jahre später kommt Joakim Hadestedt (nun Bassist bei Construcdead) auf die Idee, Face Down neues Leben einzuhauchen. Marco hatte The Haunted inzwischen wieder verlassen und so starten 2004 erste Annäherungsversuche via Telefon, die gefruchtet haben müssen: In keinem anderen Falle läge sonst das neue Album der Skandinavier auf meinem Tisch, gefertigt unter der Flagge des neuen Labels Black Lodge.

Woran wollen sich Face Down heute messen lassen, diese Frage stellt sich mir wiederholt, während ich die 10 Tracks durchhöre. Am Aggressionspotential und dem Grad an Kompromisslosigkeit? Ist gebongt, in dieser Hinsicht weist das Album keine Schwächen auf. Im Vergleich zu Szenegrößen wie The Haunted kommt „The Will To Power" jedoch wesentlich schlechter weg, es fehlt die Differenziertheit und das Gespür für prägnante Gitarrenattacken.
Man kann ja gerne unmelodiös und konventionell spielen, aber die Gefahr zu langweilen wächst dadurch zwangsläufig. Zwar kreist der Thrash-Hammer von A bis W, und ab X bis Z wird auch mal die Geschwindigkeit in Richtung Mid-Tempo-Groove gedrosselt - hängen bleibt aber trotzdem kaum etwas. Da hilft es im Ganzen auch nichts, dass "Grey" mit einem Klavierintro beginnt und durch einen beständig moderaten Groove ein wenig aus dem übrigen Rest herauszustechen vermag. Marcos verwaschenes Gebrüll ist wie auch beim übrigen Songmaterial nicht weiter förderlich dabei, dem Song zu wirklicher Größe zu verhelfen.

Face Down überzeugen mich auch heute wenig, das Fazit lautet erneut: Brutales Zeug aber zu gleichförmig. Und ich dachte immer, Geschichte wiederholt sich nicht.