Machine Head - Through The Ashes Of Empires


Review


Label/Vertrieb: Roadrunner Records 

Link: http://www.machinehead1.com

Endlich ist es wieder so weit. Machine Head are back! Und das geile daran ist, diesmal dürfen sich Machine Head-Fans aller Alben nen Ast abfreuen. Das Cover lässt es schon erahnen, sieht es doch ein bisschen aus wie das Bild zu einem Death Metal Meisterwerk. Machine Head = Death Metal? Nein. Old School? Wartet es ab. 
Der Opener „Imperium" ist schlichtweg göttlich! Vielleicht der beste Song, den Machine Head je aufgenommen haben. Spannungsgeladenes Intro, Obertöne, geilstes Machine Head-Riff ever, Wechsel zwischen Aggro- und Cleangesang, Double-Bass, großartige Dynamik und Zitate aus dem Debutalbum „Burn My Eyes". Ein wahres Gewitter! Das unglaubliche ist aber der Schlusspart des Songs, der mit einem unerwartetem Gitarren-Lead anfängt, dann zum Blast Beat übergeht, der dann von einem extrem old schooligem Riff unterlegt ist. Sehr, sehr geil! „Imperium" ist nicht nur einer der besten, sondern auch ganz klar der progressivste Song im Machine Head-Imperium. Dieser Opener klappt die Kinnlade gaaaanz tief nach unten und man ist froh, dass die Maschinenköpfe wieder alle Schädel spalten. 
Ganz so göttlich ist der Rest der CD zwar nicht, aber immer noch killer genug, um alle Kritiker verstummen zu lassen. Mit enormer Kraft, viel Mut und der nötigen Portion Vielseitigkeit präsentieren die vier Oaklander alle ihre Stärken in einer bemerkenswerten Fusion ihrer bisherigen Alben. Mit „Through The Ashes Of Empires" (Roadrunner Records) sollte wirklich jeder Machine Head Fan auf seine Kosten kommen. „Bite The Bullet" zum Beispiel ist zwar simpel strukturiert, aber trotzdem effektiv bis zum Anschlag. Ein MH-Song mit dicker Brust, der durch seine Laut-Leise-Dynamik und dem simplen Riff zum Frustabbau einlädt und durch seine Kompaktheit an die knackigen Stücke von „The More Things Change" erinnert. „Left Unfinished" wiederum dürfte Freunden von Album Nummer drei „The Burning Red" gefallen. Ein moderner, etwas vertrackter Thrasher mit „The Burning Red"-mäßigem Chorus. „Elegy" kommt schleppend und düster und wirkt gerade auch mit den vielen Obertönen und dem gefühlvollen Gesang im Refrain sehr emotional. Ein weiteres Beispiel zu mehr Progressivität im MH-Lager ist der Song „In The Presence Of My Time", der sich durch ein sehr vielschichtiges Songwriting und klasse Melodien sowohl im Gesangs- als auch im Instrumentalbereich auszeichnet und trotzdem megaheftig rüberkommt. Weiteres Highlight! Zum Abhotten auf der Tanzfläche wünsch ich mir „All Falls Down" - heftig, dynamisch, mit prägnanten Refrain (Basser Adam Duce darf auch wieder ans Mikro) und psychedelischen Zwischenparts! Trotz aller Härte irgendwie wunderschön... 
Bevor ich hier noch weiter auf die restlichen Songs einzeln eingehe, möchte ich zusammenfassen, dass dieses Album wirklich alle Elemente von Machine Head vereint. Es gab im Vorfeld Gerüchte, die Platte wäre ein Schritt zurück zu alten Burn My Eyes Zeiten. Das stimmt nur halb. Machine Head haben sich tatsächlich ein Stück Old School zurückgeholt und Nu Metal-Anleihen, wie man sie einzeln auf „The Burning Red" und „Supercharger" hören konnte, außen vor gelassen. Eine Kopie ist dieses Werk aber in keinem Fall. Stattdessen entwickelt man sich weiter und verschönert die Platte mit ungewohnt vielen Verzierungen in der Gitarrenarbeit und bei den Arrangements, was einen progressiveren Touch bewirkt. Gerade diese fast schon experimentellen Phrasen, die Sänger Rob Flynn übrigens auf seine neue Liebe zu den Kanadiern Rush zurückführt, hinterlassen bei mir irgendwie einen melancholischen Eindruck. So wie wenn man einem Helden hinterher guckt, der nach langer Zeit des Bedenkens doch die Axt auspackt, um die Welt zu retten und nach getaner Arbeit mit gesenktem Kopf unauffällig im Dunst verschwindet. Vielleicht ist es auch wirklich das Album, das sich viele nach „The More Things Change" gewünscht haben. Wobei „The Burning Red" und „Supercharger" für sich auch sehr geile Alben waren, aber, und das ist jetzt auch mein Fazit: „Through The Ashes Of Empires" is a shotgun blast!