Aura Noir - Hades Rise




Stil (Spielzeit): Black Thrash (38:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Peaceville (Tyrant Syndicate) / SPV (29.08.08)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: www.auranoir.com

Im Schnitt alle vier Jahre lassen die beiden Ex-Dødheimsgarder Apollyon (Ole Jørgen Moe) Aggressor (Carl-Michael Eide) sich herab, uns ihren BLACK THRASH vor die Füße (oder doch eher mitten ins Gesicht?) zu rotzen. Und während viele der alten Aktivisten mehr oder weniger geschickt versuchen, Anschluss ans 21. Jahrhundert zu finden, bleiben die beiden sich treu und verankern ihren Metal mit schwarzer Aura weiterhin tief im achtziger Thrash... Nur noch etwas tiefer als bisher vielleicht.

Grundsätzlich hat sich also nur wenig gegenüber dem `93er Debüt, „Black Thrash Attack“ geändert (das für das Sub-Sub-Genre nicht nur namensgebend war, sondern quasi begründete):
Uns erwartet auch diesmal ein räudiger Bastard aus alten, sehr alten SLAYER- und POSSESSED-Riffs / Soli (auch diesmal gab’s hierbei Unterstützung von MAYHEMs Blasphemer sowie von Danny Coralles) und eher primitiven Material europäischen Ursprungs, dargeboten mit der „filigranen Finesse“ von VENOM und SODOM und an Lemmy gemahnende Lässigkeit.
Wobei der Rumpel-Rock Appeal hier natürlich eine Frage vorhandenen Willens und nicht fehlender Möglichkeiten ist… Das macht unterm Strich ein Produkt, das atmosphärisch ein wenig nach CELTIC FROST zu „Morbid Tales“ Zeiten klingt. (Und in die Richtung weist uns ja auch schon das Cover.)

Womit den Liebhabern des Debüts die ganz leise Warnung ausgesprochen sei, dass die Aggression etwas (bis etwas zu viel?) zurückgeschraubt wurde; sprich der Thrash-Anteil hat nochmals zugelegt, bei mehr Mid-Tempo als High-Speed-Geschredder. Zudem sind wie angedeutet einige Nummern massiv von MOTÖRHEAD beeinflusst, was einerseits ebenfalls zu Lasten der erwarteten High-End-Aggressivität geht, andererseits „Hades Rise“ neben einer erfrischenden Kick-Ass Rock`n`Roll Attitüde und viel Charme auch mehr Abwechslung verleiht.

Das zündet zwar nicht immer gleich gut und besagte Abstriche in Sachen Aggression und Tempo gegenüber allen Vorgängern (von BTA bis „Merciless“) mag Manchem möglicherweise eine milde Enttäuschung bereiten; mir ist „Hades Rise“ dennoch ein ebensolches „Must Have“, da ich dem rüpelhaften Charme alter Schule a) einfach nix entgegen zu setzen habe --und der ist gegenüber den Vorgängern eher noch gewachsen-- und b) das Album (für derlei simple Mucke nicht gerade üblich) mit steigender Rotation immer besser wird…