Biffy Clyro - The Myth of The Happily Ever After Tipp

Biffy Clyro - The Myth of The Happily Ever After

Mit ihrem neunten Studioalbum "The Myth of The Happily Ever After" zeigen BIFFY CLYRO, dass ein Happy Ending durchaus kein Mythos sein muss. Auf dem neuen Album zeigt sich das Trio in Topform und bietet eine von Anfang bis Ende spannende Erfahrung. Gleichzeitig beweisen die Schotten, dass ein leicht poppigerer Sound nicht auf Kosten der Integrität gehen muss, sondern durchaus frischen Wind in die Segel bringen kann.

Die große Bühne für Zuhause

Über elf Songs hinweg wechseln BIFFY CLYRO zwischen knackigem, stadion-tauglichem Rock, wuchtigen Balladen und Live-Hymnen, sowie dem einen oder anderen synthlastigeren Track mit Pop-Anleihen.

"DumDum" öffnet gemächlich und baut konstant Druck auf. Die Instumente schwellen immer weiter an, bis sich der Track in der zweiten Hälfte zu einem treibenden Beat öffnet und die angestaute Energie zur Entladung kommt. Darauf folgen einige energiegeladene Rocknummern wie "A Hunger In Your Haunt", eine Rockhymne mit wuchtigem Chorus, worin melodische Riffs auf orchestrale Elemente treffen, oder "Denier", ein Rock-Brett, dem es weder an Energie noch an Tiefe mangelt.

Neben den schnellen, knackigen Tracks bietet die neue Platte jedoch auch Progsongs wie "Separate Missions", welcher mit enem Synth-Intro startet, langsam in Synth-Rock übergeht und leichte Post-Punk-Stimmung versprüht. Auch hier nimmt euch die Band bei der Hand und führt euch gekonnt durch den Song: Die Energie baut sich zunehmend auf und auf die elektronischen Abschnitte folgen Instrumente, die die starke Atmosphäre um eine ordentliche Kante ergänzen.

Insgesamt fällt das Album durch die Electronica etwas poppiger aus, bewahrt aber die Energie, für die BIFFY CLYRO bekannt sind. Insbesondere im letzten Track gelingt dieser Balanceakt und zeugt von gutem Songwriting. "Slurpy Slurpy Sleep Sleep" paart sowohl elektronische Elemente und die damit verbundene Stimmung, als auch treibende und einschlagende Instrumentation. Spätestens, wenn die Drums losschmettern, dürfte dieser Track eure Aufmerksamkeit eingefangen haben. Später gesellen sich noch einschneidende Vocals dazu, bevor zum Ende hin alle bisherigen Elemente des Songs zusammenfließen und sich der Kreis schließt. Der Closing-Track fasst perfekt den Rest des Albums zusammen und beendet es mit einem Knall.

Fazit

"The Myth of The Happily Ever After" kommt etwas poppiger daher als seine letzten beiden Vorgänger, strotzt aber gleichzeitig vor Energie und bietet eine frische Mischung aus alt und neu. Die neuen Lieder wurden für die große Bühne geschrieben und transportieren diese Stimmung gut ins Wohnzimmer. Bereits zuhause machen sie Spaß, doch sie lassen erahnen, wie zukünftige Auftritte der Band aussehen könnten und schaffen umso mehr Freude über die Rückkehr von Live-Musik.

Die Tracklist zu "The Myth of The Happily Ever After":

  1. DumDum
  2. A Hunger In Your Haunt
  3. Denier
  4. Separate Missions
  5. Witch's Cup
  6. Holy Water
  7. Errors in The History of God
  8. Haru Urara
  9. Unknown Male 01
  10. Existed
  11. Slurpy Slurpy Sleep Sleep