Black Metal Reviews
Black Metal Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Slegest – Løyndom
Vor vier Jahren stieg Ese bei den norwegischen Düsterheimern VREID aus. Während die Erben WINDIRs einen Gitarristen verloren, mauserte dieser sich zu einem Einzelgänger, der als Multiinstrumentalist im Alleingang nach einer EP sein Debüt zusammenzimmerte. Um das Material live präsentieren zu können, gibt es nun eine Truppe, die bis dato jedoch nur für die Bühne zusammengestellt ist.
Vattnet Viskar - Sky Swallower Tipp
VATTNET VISKAR sehen nicht aus wie eine typische Black Metal Band und kommen auch nicht irgendwo aus Skandinavien, sondern aus den USA. Die Mitglieder haben aus ihrem Hardcore-Background und mit einer Do-it-yourself-Attitüde eine Band gegründet, die mit „Sky Swallower“ ihr Debüt hinlegt.
Craving – At Dawn
In Niedersachsen lebt man gierig. Vor sieben Jahren gaben dort vier Jungs ihrer Sehnsucht nach und rauften sich zu einer Band zusammen. Vor anderthalb Jahren kam ihr Debüt zur Welt und nun legen die Burschen weiter Holz ins Feuer. Mit einigen Gästen von Bands wie ORDEN OGAN, OBSCURITY oder gar dem Ex-Gitarrist von SAVATAGE wurde das neue Werk veredelt. Wie zuvor wird uns das neue Album in drei Sprachen verpackt schwungvoll entgegengeschleudert.
Ajuna – Prisoners Of The Sun
Angeblich wurde im Jahre 1066 in Kopenhagen eine Gruppe zusammengeführt, die sich in einer mystischen Aura mit Paralleluniversen, Philosophie und dem Tod beschäftigen will. So steht es geschrieben. Das Geburtsjahr, welches in einem großen sozialen Netzwerk verbreitet wird, kann jedoch aufgrund der Bandfotos und des Alters der Mitglieder nicht ganz stimmen. Frisch aus dem dänischen Untergrund entstiegen präsentieren uns die mysteriösen Nordlichter AJUNA also ihr Erstlingswerk.
Shining - 8½ – Feberdrömmar i vaket tillstånd
SHININGs Mastermind Niklas Kvarfoth veröffentlicht mit dem neuen Album "8½ – Feberdrömmar i vaket tillstånd" bereits den neunten Longplayer, der, wie bereits zu erwarten, genau so düster, bösartig und hasserfüllt ist, wie die Alben zuvor. Mit Famine (Peste Noire), Attila Csihar (Mayhem, Tormentor), Pehr Larsson (Alfahanne), Gaahl (God Seed, Wardruna, Ex-Gorgoroth) und Maniac (Skitliv, Ex-Mayhem) hat sich Kvarfoth dieses Mal auch noch reichlich Verstärkung geholt.
King Fear - Frostbite
KING FEARs Album-Debüt hat ein Thema, das auf den ersten Blick höchst ungewöhnlich ist für Black Metal. Auf „Frostbite“ geht es um den Drang des Menschen, auf Berge zu klettern, Todesgefahr und Entbehrungen zum Trotz, nur um einmal dort oben zu sein. „Conquering The Useless“ – etwa „die Eroberung des Nutzlosen“ – fasst der erste Songtitel das in drei Worten zusammen.
Furze - Reaper Subconscious Guide
Das mit der Namensfindung ist ja bekanntlich immer so eine Sache – bedeuten viele Begriffe natürlich etwas anderes, als man anfangs denken mag. So auch im Fall des norwegischen Ein-Mann-Projektes FURZE. Der Name ist im Englischen die Bezeichnung für den Stechginster, dessen Zweige und Früchte für den Menschen überaus giftig sind.
Haust - No
Black Metal ist eine der wenigen Spielarten des Metals, die sich mir nie erschlossen haben und dem ich auch bisher nicht viel abgewinnen kann. Ein Freund und Mitmusiker hat mir immer gesagt, dass ich eigentlich drauf stehen müsste, weil Black Metal so was wie der Punkrock des Metals ist. Bis HAUST hatte ich das nie so ganz verstanden...
Fallen Tyrant – No World To Win – A Life To Lose
In Südhessen gibt's nichts zu gewinnen. FALLEN TYRANT haben sich innerhalb der fünf Jahre ihrer Existenz vom Solo-Projekt zu einer Band gemausert, Demos und eine EP gebastelt und zeigen uns nun ihr Debüt mit einem etwas pessimistischen Titel. Aber das passt. Denn FALLEN TYRANT spielen Black Metal. Egal, was die anderen so machen. Das ist ihre Attitüde.
Pest - The Crowning Horror
Ich vermute, dass die beiden Jungs von PEST voller Stolz Patches von gänzlich unbekannten Underground-Bands auf den speckigen Jacken tragen. Leider lässt sich das anhand der beiden Promofotos nicht beweisen – zu viele Nieten, und beim Feuerspucken im Wald waren die Lichtverhältnisse zu schlecht.
Sacrilegious Impalement – III – Lux Infera
Keine Ahnung, wie diese Finnen das machen: mit einer solch kleinen Menge an Menschen eine solch große Menge an Bands zu erschaffen. Immer wieder wundere ich mich. SACRILEGIOUS IMPALEMENT entstand vor knapp acht Jahren durch einen Herrn, der sich „Von Bastard" nennt und zuvor bis heute auch bei den Black Thrashern EVIL ANGEL spielt. Das heißt, das Phänomen der vielen Bands wäre zumindest zum Teil erklärbar durch die Mehrfachbesetzung – aber da muss es noch eine andere Erklärung geben. Wie dem auch sei, an der römischen Zahl unschwer zu erkennen ist „III – Lux Infera" das dritte Album der Düsterheimer aus Lahti.
Ars Manifestia - Le Lacrime Dell' Universo
Gleich vorweg: Bei Black Metal-Soloprojekten bin ich grundsätzlich skeptisch. Und wenn das Gesicht des Künstlers auch noch auf dem Cover prangt, macht mir das die Geschichte auch nicht sympathischer. Trotzdem habe ich mir das dritte Album von ARS MANIFESTIA natürlich möglichst vorbehaltlos angehört.
Depressive Winter - Nihilum Bellus
DEPRESSIVE WINTER versetzen mich in ein Wechselbad der – ja, was? Der Gefühle nämlich viel zu selten, und das ist eines der Probleme, das ich mit „Nihilum Bellus“ habe. An sich ist das zweite Album des französischen Black Metal-Duos, für das sie immerhin sechs Jahre gebraucht haben, nicht schlecht. Aber die grimmige Intensität, die das Genre bestenfalls ausmacht, erreicht es nicht.
Sycronomica – Neverest (EP)
In München tat sich Mitte der Neunziger ein schwarzes Loch auf und SYCRONOMICA entstiegen dem Erdinnern, um einen dunklen Mantel über das Land zu ziehen. Nach drei Demos und drei Alben wurde das Uralt-Material nochmals nachgefragt, wodurch die vorliegende EP entstand. „Neverest" enthält zwei neue Songs und die vier Stücke der ersten EP ohne jegliche Soundveränderungen.
Watain -The Wild Hunt Tipp
WATAIN sind zurück. Das fünfte Album in dreizehn Jahren und die Schweden werden (und wer hätte das auch erwartet) nicht handzahmer. „The Wild Hunt“, so der Titel des neuen Werkes, überrascht und überzeugt zugleich – und wird die Band noch weiter voranbringen.
Selbstentleibung – Kategorie: Tot
Tötung lebt in Österreich. Schon der Name des Hauptakteurs weist auf provokative Positionen hin, die jedoch aus seiner Sicht nicht unbedingt die Intention der Provokation haben. Vor sieben Jahren ins Leben gerufen, ging es Tötung und seiner Truppe auf dem Debütalbum um „Emotionale Endstation".
Aosoth – IV: An Arrow In Heart Tipp
Einfach an der Durchnummerierung zu erkennen, bieten uns AOSOTH nach zwei Jahren ihre neue Scheibe feil. Nachdem schon das letzte Album der Franzosen sich musikalisch vom puristischen Black Metal wegbewegte, schlagen die Jungs weiterhin in diese Kerbe atmosphärischen Dunkel-Metalls.
Ctulu – Seelenspiegelsplitter
Da sind sie wieder, die Jungs aus Delmenhorst. Gerade einmal zwei Jahre hat es gedauert, bis sie ihre dritte Scheibe „Seelenspiegelsplitter" zusammengezimmert haben. Trotz widriger Umstände, die sich in einigen Besetzungswechseln niederschlug, wurden mehrere Konzerte gespielt und Songs geschrieben.
Svartsyn – Black Testament
Anfang der Neunziger als Ein-Mann-Projekt begonnen, scharte der eine Mann namens Ornias einige Musiker um sich, um sich der schwarzen Untergrundmusik anzuschließen. Unter dem schwedischen Wort für Pessimismus widmeten sich die Burschen seit vielen Jahren den dunklen Klängen, doch im Laufe der Jahre veränderte sich die Besetzung, bis nun beim siebten Album wiederum nur noch der eine Mann übrig blieb.
Chthonic - Bú-Tik
Die taiwanesischen Black-Metal Pioniere CHTHONIC haben zwar bereits ein paar Veröffentlichungen vorzuweisen, waren jedoch bislang eine Band, die nicht unbedingt jeder auf dem Zettel hatte. Es wäre nicht nur der Band selbst zu gönnen, wenn sich dies jetzt ändern würde, denn auf „Bú-Tik“ präsentieren die Damen und Herren einen sehr stimmigen Mix aus Black Metal der Marke CRADLE OF FILTH und Folk-Epik von Bands wie ENSIFERUM (mit denen bereits eine Tour bestritten wurde) oder TURISAS.