Die Geschichte geht so: Die Erde wird von Zombies überrannt. Nur wenige Menschen sind immun gegen den Virus, denn nur wer tierische Produkte isst, verwandelt sich in eine hirnlose Fressmaschine. Überleben kann also nur, wer sich vegan ernährt.
Die Geschichte hinter der Geschichte läuft schon seit einiger Zeit erfolgreich auf YouTube. Die New Yorker Chris Cooney und Jon Tedd haben mit ihrem Channel „The Vegan Zombie“ eine erfolgreiche Kochshow, in der sie auf charmant chaotische Art zeigen, wie man vegan kocht. Gesendet wird entweder aus der eigenen Küche oder aus den Küchen veganer Imbisse und Restaurants, wo Gastronomen ein paar Tricks verraten. „The Vegan Zombie“ gibt es jetzt als Buch, das in der deutschen Version vom Ventil Verlag rausgebracht wird.
Das Buch ist schön geworden, weil es die Zombieapokalypse-Comic-Optik aufgreift, mit der die Autoren auch in ihren Videos gern spielen. Zu Beginn steht sogar ein kurzer Comic, der den Anfang vom Ende der Welt, wie wir sie kennen, erzählt und die Autoren samt Hund verewigt. Schick!
Die Rezepte sind abwechslungsreich und interessant. Vorspeisen, Hauptgänge, Desserts und Frühstücks-Leckereien, die allesamt ziemlich schmackhaft erscheinen. Die Probe aufs Exempel war bei mir das leckere Chili mit Bohnen, Kichererbsen und Cashewkernen, das ich sofort in mein Küchen-Repertoire aufgenommen habe. Was sonst noch auf der Liste der Testkandidaten steht: Ganz falscher Hase (mit Hirse), Schwarze-Bohnen-Burger und das vegane Gyros, mit Seitan statt Fleisch.
Die Beispiele zeigen, dass „The Vegan Zombie“ den Fokus auf unkomplizierte Gerichte legt, die in ihrer fleischigen Variante oftmals unter Fast Food verbucht werden. Burger, Tex Mex, Pizza und Co, die mit einem ordentlichen Schwung veganer Fertigprodukte zubereitet werden. Mir persönlich ist der Anteil an Tofu, Hefeflocken, veganem Käse oder Schinken manchmal etwas zu groß. Attila Hildmann, der wohl bekannteste deutsche vegane Kochbuchautor, hat gezeigt, dass es auch anders geht.
Andererseits: Wenn die Zombies an der Tür kratzen, muss es schnell gehen. Und „The Vegan Zombie“ will eine ganz andere Zielgruppe ansprechen als viele der anderen veganen Kochbücher, die in letzter Zeit auf den Markt gekommen sind. „The Vegan Zombie“ ist keine Anleitung eines sendungsbewussten Fitnesspapstes, wie man sein Leben umkrempelt. Es ist eine Anleitung, wie man schnell und unkompliziert leckere vegane Gerichte auf den Tisch bringt. Das bringt zusätzlich noch den Vorteil mit sich, dass man nicht kochen können muss, um mit dem Buch Spaß zu haben.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis