Skindred - Union Black Tipp

skindred-union-black-cover

Stil (Spielzeit): Crossover (46:10)
Label/Vertrieb (VÖ): 7 PM - BMG / Rough Trade (05.08.11)
Bewertung: 9/10

Link: www.skindred.com 
www.myspace.com/skindred

Da sind se wieder! Nachdem mich SKINDRED mit ihrem letzten Album „Shark Bites And Dog Fights“ nicht so begeistert haben – Schuld war der ungewohnt melancholische Einschlag bei verhältnismäßig wenig zündenden Hooks und kaum knallenden Refrains – pratzt mich „Union Black“ wieder volle Kelle an die Wand!
Gleich der Start überrascht mit der Britischen Nationalhymne im Reggae-Dub-Mix, wobei sich die Jungs nicht getraut haben, den Song voll aufzupegeln und durchzuziehen, denn nach knapp einer Minute ist vorzeitig Schluss – schade, cooles Teil. Zeit zum Bedauern bleibt kaum, denn jetzt geht‘s erst los mit den Moschhüpf-Krachern a la SKINDRED:  „Warning“ eröffnet die Tanzfläche explosiv, gefolgt vom relaxt beginnenden und dann ausbrechenden „Cut Dem“ sowie dem Riffmonster „Doom Riff“, fetter Chorus inklusive.

Schon jetzt ist wieder einmal bestätigt: So locker und zündend wie SKINDRED verbindet keine andere Band dieses Planeten modernen Rock und Metal mit Reggae, Dub, Drum’n’Bass (besonders cool beim ansonsten Reggae-lastigen „Gun Talk“ zu hören) und Elektro. Für diese Eigenständigkeit und ihre Treue zum eigenen Stil gab’s übrigens zuletzt und absolut verdient den „Devotion Award“ vom Kerrang! Magazin.

Zurück zum Sound: Das atmosphärische „Living A Lie“ und der Stampfer „Own You“ bilden die kongeniale Vorhut für die Crossover-Hymne „Make Your Mark“, die mir jedes Mal in die Beine fährt und mich debil-glücklich grinsen lässt. Kommt mit Götter-Refrain und ist einfach… grandios! „Get It Now“ ist vom selben Kaliber und groovt wie Hölle; fast überflüssig zu sagen, dass auch „Bad Man Ah Bad Man“, „Death To All Spies“ und das finale „Game Over“ auf ganzer Linie überzeugen können und ihren Platz im Crossover-Olymp sicher haben.

Fazit? SKINDRED spielen auf „Union Black“ wieder in ihrer ganz eigenen Liga und machen die laue letzte Platte vergessen. Spielerisch zaubern Benji Webbe und seine drei Mitstreiter einen Killer-Hook nach dem anderen aus dem Ärmel und knüpfen damit dort an, wo sie 2008 mit der Meistergabe „Roots Rock Riot“ vorzeitig endeten. Neben der aktuellen LIMP BIZKIT das Sommer-Album des Jahres für aufgeschlossene Kinder der 90er!
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!