Death Metal Reviews
Death Metal Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Contrast - Charybdis
Feingefühl und Timing gehört jetzt nicht gerade zu den offensichtlichen Stärken von CONTRAST. Nach einem fast zaghaften Klavierintro (aus der Dose) donnert die Musik so rasend schnell ohne Vorwarnung aus den Boxen, dass man sich auch nach mehreren Durchläufen (und somit entsprechender Vorwarnung) erschreckt. Der überfallartige Bruch mit keifendem und gutturalem Gesang im Duett ist mir etwas zu hart.
Starkill - Fires Of Life Tipp
STARKILL aus Chicago scheuen sich auf ihrem Debüt „Fires Of Life" überhaupt nicht, ihre Einflüsse zu zeigen. Die liegen ganz klar zum größten Teil bei DIMMU BORGIR und DRAGONFORCE, traumhafte Kombination! Ebenso wie die Letztgenannten rasen STARKILL mit einem Affenzahn durch die Songs, dass einem als Hörer vor lauter pfeilschnellen Gitarrenmelodien und High Speed Drums ganz schwindelig wird.
Lifeless - Godconstruct
Na, das lässt doch mal aufhorchen. LIFELESS aus Nordrhein-Westfalen zelebrieren auf den ersten Lauscher klassischen Death Metal. Doch schon nach dem zweiten Durchlauf entpuppt sich etwas gar Wunderbares, was vor allem auch nicht Eingeweihten gefallen könnte.
SuiCidE – Near Death Experience
Vierzehn Jahre ist es her, dass sich in Österreich ein paar Burschen zusammenschlossen, um mit deftiger Musik die Welt zu erfreuen. Sechs Jahre ist es her, dass die letzte Scheibe die Öffentlichkeit kennenlernte. Seither hat sich viel getan. Vermutlich ist eine der größeren Wendungen, dass SUICIDE ihren Weg seit einiger Zeit ohne Keyboarder gehen und sich dementsprechend in ruppigeren Soundlandschaften wiederfinden.
Diary About My Nightmares – The Mean Hour
In Braunschweig spielt man Death Metal und das schon seit zwölf Jahren. Insofern ist die Bande um Frontfrau Antonie Mrusek geübt und haut uns ihren dritten Output um die Ohren. Auch wenn die Truppe bisher noch nicht über ihren Untergrundstatus hinausgekommen ist, hört man ein eingespieltes Team, das sich vor Genre-Größen nicht zu verstecken braucht.
Entrails - Raging Death
ASPHYX schwingen den „Deathhammer" und ENTRAILS drohen mit einem Song names „Bloodhammer". Es bestehen keine Zweifel daran, dass die Schweden uns mit ihrer neuen Platte "echten" Death Metal servieren möchten. Cover, Songtitel und Lyrics sind lupenrein old school und hätten auch locker vor einigen Jahren erscheinen können. ENTRAILS schlossen sich schon in den Neunzigern zusammen und trennten sich, bevor ein Demo oder eine EP zustande kamen. Erst 2008 kam es zur ersten Platte und nun drücken die Vier bereits mit Album Nummer Drei nach.
Forlorn Chambers – Unborn And Hollow (EP)
Rate, rate was ist das, 's ist kein Fuchs, 's ist kein Has', es ist – tja, wer es ist, weiß man nicht so genau. Finnen sind's aus Tampere. Wie viele es sind, ist unklar. Seit einem Jahr existieren sie. Und angeschwärzten Death Metal spielen sie auf ihrer ersten kleinen EP.
Amorphis - Circle
AMORPHIS mussten mit ihrem letzten Album „The Beginning Of Times" eine Menge Kritik wegstecken, fehlende Härte und keinerlei Weiterentwicklung wurde ihnen vorgeworfen. Offensichtlich sahen AMORPHIS dies ähnlich, denn das neue Album „Circle" wartet mit der ein oder anderen Überraschung auf.
The Resistance - Scars
Stellt euch vor, Ex INFLAMES Mitstreiter Jesper Strömblad und Glenn Ljungström, Ex THE HAUNTED Sänger Marco Aro und Ex GRAVE Drummer Chris Barkensjö entschließen sich, gemeinsame Sache zu machen und eine schwedische Metal Supergroup zu gründen. THE RESISTANCE sind genau das, und was bei den gemeinsamen Göteborg'schen Jam-Sessions entstanden ist, haben sie nach der EP „Rise From Treason" nun auf ihr Debütalbum "Scars" gebannt.
Purgatory – Deathkvlt – Grand Ancient Arts
PURGATORY werden 20 Jahre alt. Daher muss ich wohl diese deutsche Death Metal-Institution nicht vorstellen. Mit ihrem siebten Studioalbum bleiben sie ihrer Linie treu, spielen Todesblei der alten Schule ohne Rücksicht auf Verluste. Brachial wie eh und je merkt man den Jungs ihr Alter in keiner Weise an.
Persefone - Spiritual Migration Tipp
PERSEFONE benennen sich nach der aus der griechischen Mythologie stammenden Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin Persephone. Dabei stammen die Jungs aus Andorra, dem kleinen Land zwischen Frankreich und Spanien und bringen mit „Spiritual Migration“ ihr mittlerweile viertes Album raus. Die Band gibt es schon seit 2001 – und ich habe noch nie etwas von ihr gehört.
Revel In Flesh – Manifested Darkness
Gerade mal ein Jahr ist es her, da kamen die beiden Herren aus Süddeutschland mit ihrem Debüt um die Ecke. Hart, ruppig und laut ging es zu, und musikalisch fühlen sich die zwei Haudegen so schwedisch, dass sie sich nordische Pseudonyme zugelegt haben. Maggesson und Haubersson sind das Gerüst von REVEL IN FLESH, das von mehreren Musikern live als Band repräsentiert wird. Wie die fleißigen Killerbienchen rotzen die beiden Macher uns nun ihre zweite Platte vor die Füße.
Graveyard - The Sea Grave Tipp
Death Metal aus Spanien bekommt man weiß Gott nicht allzu häufig in den Player. GRAVEYARD (nicht zu verwechseln mit den Bluesrockern aus Schweden) wissen aber auch abseits des Exotenbonus' mit ihrem Old School Death Metal zu überzeugen, der absolut nicht anbiedernd ist und auch mit irgendwelchen Core-Spielereien nichts am Hut hat.
Atrocity - Okkult Tipp
ATROCITY beziehen sich wieder mehr auf ihren Bandnamen, ihre starken und ehrenwerten Death Metal Wurzeln und hauen mit dem ersten Teil der „Okkult" Trilogie eine Platte raus, die ich den Ludwigsburgern so gar nicht mehr zugetraut hätte. Unterstützung für ihr okkultes Vorhaben erhalten ATROCITY vom Lingua Mortis Orchester, welches unter der Leitung von Victor Smolski (RAGE) musiziert. Gemeinsam wurde ein bombastisches, vielfältiges Album geschaffen, das unterschiedliche Musikfans begeistern wird. Ich fühle mich extrem gut unterhalten, wie schon lange nicht mehr, und bin jetzt schon mächtig gespannt auf die Fortsetzung.
Hacride - Back To Where You've Never Been
HACRIDE aus Frankreich kommen mir mit ihrem vierten Album„Back To Where You've Never Been" zum ersten Mal unter. Über das Internet erfahre ich, dass am Mikro gerade Samuel Bourreau ausgewechselt wurde und vorher auch der Drummer. Beides wichtige Zutaten für ein progressives Death Metal Album, ich bin gespannt wie die neue Rille von den neuen alten HACRIDE klingt. Frankreich und progressiver, technisch anspruchsvoller Death Metal – da klingelt was bei mir...
Pyrithion - The Burden Of Sorrow (EP)
Beim Namen Tim Lambesis horchen einige auf, nun liegt uns mit PYRITHION das Nebenprojekt des muskulösen AS I LAY DYING Brüllers vor. Auf der EP „The Burden Of Sorrow" erwartet uns allerdings kein Metalcore, sondern waschechter Death Metal. Den hat Tim Lambesis natürlich auch nicht alleine eingetrümmert, sondern mit Ryan Glisan von ALLEGAEON und Andy Godwin, ehemals THE FAMINE, an seiner Seite.
Syn:Drom - Iconoclasm
Die zweite Scheibe der Schweden von SYN:DROM hört auf den Namen „Iconoclasm" und beinhaltet nichts anderes als technisch perfekten Death Metal. SYN:DROM kommen sofort zum Punkt und treten von Anfang an rigoros ihren brutalen Death Metal Schuh mit Wucht in eure Fressen! Kickstart ist noch untertrieben und genau in diesem rasanten Tempo fällt die fünfköpfige Todesschwadrone über euch her, bis kein Gras mehr wächst.
Heaven Shall Burn - Veto
HEAVEN SHALL BURN haben es nicht leicht. Werden Sie mit "Veto" die Welt erneut in Schutt und Asche legen, wie sie es bereits mit der "Invictus"- Reihe taten? Die Erwartungen sind hoch, und auch ich erwarte ein Album, das mich ohne Rücksicht auf Verluste umbläst, wie es die beiden Vorgänger bereits taten.
Resurrection - Social/Contract
Die Belgier von RESURRECTION setzen sich mit „Towerwatch" ganz schwerfällig in Bewegung. Frei nach dem Motto „Erst vom Turm ganz locker die Lage überschauen!", der Sound klingt so staubtrocken und kühl, dass ich erst denke, es wäre ein Drumcomputer am Werk. Das legt sich aber ganz rasch mit dem folgenden „Chances", schnell wird klar, dass RESURRECTION mehr Wert auf Death Metal statt auf Core legen. Der heisere brutale Gesang und die abgehackten Death Metal Riffs stehen der Band sehr gut, selten unterbrochen von einem hohen, auflockernden Gitarrenriff. Häufig spuckt der Sänger derart angewidert aus, dass nur noch das Platsch von Spucke und Blut fehlt.
Harasai - Psychotic Kingdom Tipp
Genau wegen so Typen wie HARASAI mache ich gerne bei BurnYourEars mit! Nachdem man mehrfach gecheckt hat, dass auch kein falschen Album im Player rotiert (ich lege auch gerne mal aus Versehen zwei CDs übereinander...) und ganz sichergestellt hat, dass es sich nicht doch um eine bekannte Band handelt, kann man langsam anfangen, den geilen Shit zu genießen! „Psychotic Kingdom" ist für mich die erste Begegnung mit den Altessener Mannen von HARASAI, die keinen Thrash spielen, sondern astreinen Melodic Death Metal und das „erst" seit 2006, was man anhand der Qualität kaum fassen kann. Könnt ihr die bitte ab jetzt alle sofort total gut finden?