Denn während das neue Studioalbum der Finnen noch in Produktion ist und Gitarrist Esa Holopainen an seinem Solo-Projekt SILVER LAKE schraubt, dürfen sich Fans der Truppe über "Live At Helsinki Ice Hall“ freuen. Aufgenommen im Dezember 2019 beim Finale des finnischen Abschnitts der "Queen Of Time“-Tour beinhaltet die 2CD das volle anderthalbstündige Set mit allen 15 Songs – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Abstecher in die Bandgeschichte
Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass sich "Live At Helsinki Ice Hall“ vor allem auf die Stücke des aktuellen Studioalbums "Queen Of Time“ konzentriert. Vom Opener "The Bee“ bis hin zum walzenden "Pyres Of The Coast“ finden sich so gleich sechs Stücke der Scheibe in der Setlist. Konterkariert durch Bandklassiker wie "Into Hiding“ und "Black Winter Day“ sowie ein paar Schmankerl aus der "Elegy“-Ära – namentlich "Against Widows“ und "My Kantele“ – bietet das Live-Album somit einen ordentlichen Querschnitt durch die Bandgeschichte.
Und der verfehlt dank hochqualitativer Produktion auch nicht seine Wirkung: Hervorragend abgemischt lassen sich selbst kleinste Details in den Stücken ausmachen. Von der symphonischen Opulenz in "The Bee“ über die gewaltigen Chöre in "Daughter Of Hate“ hin zu der simplizistischen Eleganz eines "House Of Sleep“ werden AMORPHIS ihrem guten Ruf auch aus der Konserve gerecht. Aufgepeitscht von den über 5000 (laut hörbaren) Zuschauern in der Ice Hall legen die Finnen einen starken Auftritt hin, dessen Intensität bis in das eigene Wohnzimmer ausstrahlt.
Wuchtige Abmischung und hohe Produktionsqualität
Entsprechend lässt sich das neue Live-Album der Finnen Fans wie Nicht-Fans ans Herz legen. AMORPHIS präsentieren sich auf "Live At Helsinki Ice Hall“ ungeschönt und natürlich, was unmittelbar zur Authentizität des Live-Dokuments beiträgt. Dank der guten Abmischung klingen die Finnen mitunter sogar wuchtiger als in der Studiofassung, während die vielfältige Songauswahl auch für Neueinsteiger interessant sein dürfte. Nur über die ein oder andere B-Seite als Bonus hätte das Sextett gerne noch einmal nachdenken dürfen.
Tracklist
01. The Bee
02. Heart Of The Giant
03. Bad Blood
04. The Four Wise Ones
05. Into Hiding
06. Sampo
07. Wrong Direction
08. Daughter Of Hate
09. Against Widows
10. My Kantele
11. The Golden Elk
12. Pyres On The Coast
13. Silver Bride
14. Black Winter Day
15. House Of Sleep
