Stil (Spielzeit): melodischer Deutschpunk (beide Formate ca. eine Stunde)
Label/Vertrieb (VÖ): Goldene Zeiten/Edel (24.03)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.planlos.de/main/index06.html
Die Deutschpunker und früheren TOTENHOSEN-Soundalikes Planlos bringen eine Dualdisc mit Audio- und Videomitschnitt eines Konzertes raus.
Genauer gesagt einen Mitschnitt vom 27.05.05 in Düsseldorf. Früher hab ich PLANLOS eher durch ein Cover von MATTHIAS REIM („Verdammt ich lieb dich“) und die große Ähnlichkeit mit den TOTEN HOSEN wahrgenommen (Wenn der Sänger dann auch noch „Pino“ heißt…), aber mittlerweile scheinen sie sich einen Namen in der Deutschpunk/Rock-Szene gemacht zu haben. Und dann darf man auch schon mal eine „DVD“ rausbringen. Das Prinzip der Dualdisc finde ich da auch ganz schön. Auf der einen Seite findet man das Konzert als Audio-CD und auf der anderen Seite als DVD-Mitschnitt mit leicht geänderter Tracklist.
Allerdings vermute ich, dass dieser Output eher etwas für Fans der Band ist, da die an und für sich recht schlichten PunkRock-Songs am meisten Spaß machen werden, wenn man sie mitsingen kann. Ok, dieses „Verdammt ich lieb dich“ können die meisten wohl auch ohne PLANLOS zu kennen mitgrölen. Witzig dabei sind die Gesichter mancher Konzertbesucher, die anscheinend jede Zeile dieses Schlagers mitfühlen. Die Texte sind teilweise so, wie man sie von einer Deutschpunk/Rock-Band erwartet. Die Politiker lügen heute mehr als sonst, Saufen, Außenseitertum, die Menschen sind scheiße und du blöde Kuh hast mich einfach verlassen. Manchmal ganz nett gemacht und animierend zum mitsingen, manchmal vor Klischees triefend („Chaos“). Dass die Jungs aber nicht dem absoluten Klischee entsprechen wollen demonstrieren sie z.B. bei „Blender“, bei dem sogar eine kurze Passage von einem Freund der Band gerappt wird – und das gar nicht mal so schlecht.
Ein wenig schmunzeln muss ich aber schon bei einigen Ansagen, die etwas steif wirken. Vor allem aber – und das ist echt nicht böse gemeint – sehen die Planlosen (bis auf den Sänger) auch teilweise so aus, wie ihr Bandname suggeriert. Grade der Basser ist so dermaßen uncool, dass er fast schon wieder witzig ist. Und bei „Bastard“ denke ich die ersten 20 Sekunden auch wieder an die Toten Hosen – da besteht durchaus eine Ähnlichkeit bei den Stimmen.
Natürlich sind auch die PLANLOS-Hits „Gruß aus Ibiza“ und „Blut“ vertreten, die die Menge auch ordentlich pogen lassen. Neben dem Konzert findet man auch noch Einblicke in die Aufnahmen zu einem Planlosalbum im Studio, was ich ganz interessant finde. Abgerundet durch die gute Optik, den guten Sound (wie Live-Mitschnitte halt so klingen) und der erkennbaren Freude des Publikums bietet „Live in Düsseldorf/Tor 3“ einen guten Querschnitt des Schaffens der Band und sei all ihren Fans und anderen Freunden deutschsprachiger Punk/Rock-Musik an`s Herz gelegt.
