UFO - Rockpalast: Hardrock Legends Vol. 1 (DVD)



Stil :
 Hard Rock 
Label/Vertrieb (V.Ö.): MiG (26.03.10)
Bewertung: 6,5 /10   FSK: 0


Eine legendäre Band im Rahmen einer legendären Konzertreihe. So einfach kann das sein, eine DVD zu veröffentlichen, die man einfach haben muss. Der vor einiger Zeit veröffentlichte Rockpalast-Mitschnitt von MEAT LOAF ist hierfür ein Paradebeispiel. Den nächsten Anlass, sich mal wieder der Dinosaurier-Forschung hinzugeben, veröffentlicht das Label „Made in Germany“...
Dass Leadgitarrist Paul Chapman im Studio weit mehr als bloß ein passabler Ersatz für Michael Schenker war, dürfte wohl ebenso klar sein, wie die Tatsache, dass er in Sachen Bühnenpräsenz und als Solist gegen den Deutschen keinen Stich sieht.
An ihm allein aber sollte man nicht festmachen, dass sich das Feuer des phantastischen Live-Albums von `79 (Strangers in the Night) nicht entfachen lässt. Und der Funke auch nicht so recht auf’s Publikum überspringt. So wirken die Bemühungen von Phil Mogg um Interaktion mit dem Publikum recht routiniert, der Gig phasenweise etwas runtergespielt.
Dass auch die 80er Besetzung mit Chapman und Carter an den Keys live die Kuh so richtig fliegen lassen konnte, weiß ich aus eigener Anschauung. Am Monitor mutet das Ganze manchmal etwas dröge an. Das mag auch an der Bildführung und dem unglamourösen Licht liegen. (Wot? No Pyros?) Der Sound überzeugt da schon eher. Vor allem wenn man bedenkt, dass da nicht groß nachbearbeitetet wurde. Insofern hinkt der Vergleich mit „Strangers of the Night“ ohnehin, denn dass da kein Overdubbing betrieben wurde, glaubt man mal besser nicht.

Die Songauswahl ist absolut in Ordnung (auch wenn ich lieber „Mother Mary“ als bspw. „Too Hot To Handle“ auf der Setlist gefunden hätte): Der Kampf zwischen Schenker- und Chapman-Ära muss zum Zeitpunkt des Konzerts fast zwangsläufig unentschieden enden, ist doch erst „No Place to Run“ mit Chapman draußen. Wobei der Engländer die erste Hälfte dominiert und Schenker-Stücke die zweite. Logischerweise werden die Unterschiede dann besonders greifbar. Insofern ganz interessant.
Richtig schön, dass vom vielleicht besten UFO-Album überhaupt: „The Wild, the Willing and the Innocent“, das erst `81 veröffentlicht werden sollte, bereits „Makin’ Moves“ und das wunderbare „Long Gone“ den Weg auf die Bühne gefunden haben.

Fazit: einen Must-Have Stempel bekommt die DVD von mir nicht; ist aber auf sicher auch kein rausgeschmissenes Geld. Dafür ist die Besetzung Mogg/Chapman/Way/Carter/Parker auch dann noch viel zu gut, wenn sie nicht an ihre Leistungsgrenze geht.



Tracklist:

Lettin' Go
Long Gone
Cherry
Only You Can Rock Me
No Place To Run
Making Moves
Love To Love
Mystery Train
Too Hot To Handle
Lights Out
Rock Bottom
Doctor, Doctor