Stil (Spielzeit): Hard Rock (78 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Eagle Visions/Edel (19.11.2010)
Bewertung: 8/10
Links: www.velvetrevolver.com
Irgendwann vor ein paar Jahren ist es in Mode gekommen, Musiker zu tauschen. RAGE AGAINST THE MACHINE holten sich SOUNDGARDEN Frontmann Chris Cornell, der machte einige Jahre als AUDIOSLAVE weiter, und die einige Jahre in wenig erfolgreichen Projekten beschäftigten Ex-GUNS N’ROSES Instrumentalisten schnappten sich den nach dem Ende von STONE TEMPLE PILOTS gerade frei gewordenen Scott Weiland und nahmen zusammen das Album „Contraband“ auf.
„Contraband“ enthielt einige wirklich starke Songs, allen voran der Über-Song „Falling To Pieces“, aber trotzdem blieb ein wenig der Eindruck einer Band, die noch nicht so recht wusste, wohin sie wollte… und das folgende „Libertat“ Album ließ nicht darauf schließen, daß sie es zwischendurch herausgefunden hatten. 2005 waren VELVET REVOLVER mit ihrem ersten Album auf Tour und ließen den Auftritt in Houston, Texas mitfilmen. Die Setlist bestand zu zwei Dritteln aus Songs vom aktuellen Album, dazu mit „It’s So Easy“ und „I Used To Love Her“ sowie „Crackerman“ und „Sex Type Thing“ je zwei Nummer von GUNS N’ROSES und den STONE TEMPLE PILOTS.
Die Show selbst ist überraschend gut. Auch wenn ich die Begeisterung weder für Weiland als Sänger, noch als Frontmann auf der Bühne jemals wirklich nachvollziehen konnte, leistet er in Houston gute Arbeit, sieht halt nur aus wie der Tod auf Latschen. Besonders die ehemaligen GUNNERS rocken noch recht ordentlich auf der Bühne, während Dave Kushner eher entspannt im Hintergrund an seiner Gitarre posiert.
An der Produktion gibt es nichts auszusetzen. Der Sound ist warm und klar, die Kameraführung angenehm unhektisch, so daß man die Show entspannt verfolgen kann, ohne epileptische Anfälle zu riskieren. Einziges Manko ist, daß die Interviewsegmente, die die Entstehungsgeschichte der Band und des Albums nacherzählen (dazu noch einige etwas bizarre Frage-und-Antwort-Spiele mit einer jungen blonden Dame mit Wehrmachtsmütze), zwischen die Songs gelegt wurden und es auch keine Möglichkeit gibt, das Konzert ohne Unterbrechungen am Stück zu schauen.
Ob VELVET REVOLVER schon wieder Geschichte sind, wird sich zeigen. Die meisten Fans sind sich einig, daß das erste Album das deutlich stärkere war. Wer das auf der Bühne bewiesen sehen möchte, kann hier beruhigt zugreifen.
Setlist:
Sucker Train Blues
Do It For The Kids
Headspace
Crackerman
Illegal I
It’s So Easy
Fall To Pieces
Big Machine
Set Me Free
Used To Love Her
Slither
Sex Type Thing