Krisiun - Live Armageddon (DVD)

Stil (Spielzeit): Death Metal (ca. 110 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Mind Records/Soulfood (07.03.06)
Bewertung: Gnadenlose Härte (6/10)

http://www.krisiun.com.br

„Live Armageddon" - der Name ist Programm. Kaum eine andere Band im technischen Death Metal setzt so unbeirrbar kompromisslos auf brutalste Härte und Geschwindigkeit wie die drei Brüder von KRISIUN, und genau das zeigt diese DVD, die Material von drei Festivitäten offeriert: Neun Tracks vom Auftritt in Polen beim Metalmania 2004, zwölf Songs vom Sao Paolo Gig desselben Jahres und drei Liedchen von Wacken 2001, diese von der Bühne aus mit Handycam gefilmt. - Mehr als genug Stoff also, um sich innerhalb von anderthalb Stunden das Hirn weich blasen zu lassen.

Dass sich die Songs teilweise überschneiden („Conquerors Of Armageddon" findet sich in jeder der drei Setlists wieder) fällt kaum ins Gewicht - nennt mich einen Ignoranten, aber der Unterschied zwischen einem Song und dem nächsten fällt bei KRISIUN'schen Knüppelorgien eh kaum auf. Und da die Jungs technisch jede Menge Holz vor der Hütte stapeln, konzentriert man sich auch live eher aufs Griffbrett als auf eine spaßige Show. Nun gut, wem's gefällt, der wird jedenfalls amtlich bedient: der 5.1-Sound knallt einen gegen die Wohnzimmerwand, das Auge folgt gebannt den Marathonläufen auf dem Griffbrett von Gitarre und Bass - diesmal in der Tat ein Ignorant, wer da nicht trocken schlucken muss. Die Arbeit von Drum-Tier Max wird entsprechend bei den Solo-Einlagen gewürdigt, und alle Musiker lassen sich noch im etwa 15-minütigen Recording-Session-Teil zu „Works Of Carnage" in die Karten bzw. auf Finger und Füße blicken.

Abgerundet wird die DVD durch den Videoclip zu „Murderer" sowie einige Kinkerlitzchen, die nicht weiter ins Gewicht fallen, wie Fotogalerie (naja, ziemlich unspektakulär), Biografie (noch unspektakulärer) oder Desktop-Bilder (schnarch). Somit lautet das Fazit: Wer KRISIUN live on stage bei der Arbeit sehen will, kommt an dieser DVD nicht vorbei. Ich staune immer noch.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!