Stil (Spielzeit): Fan-"Doku" (ca. 108 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Killing Time/Plastic Head (Herbst 2005)
Bewertung: Extrem mäßig (2,5/10)
www.metallimania.com
Metallimania ist keine Dokumentation von der Band, auch keine Dokumentation über die Band, sondern gar keine Dokumentation. Denn was wir von den Metallica-Fans oder den Jungs selbst auf dieser DVD zu hören bekommen, hat höchstens den Informationsgehalt eines nassen Toastbrots, und auch der Unterhaltungswert rangiert knapp über Nulllinie.
Die verwendeten Aufnahmen stammen von 1996, „Load" lies auf sich warten und die Welt war für `tallica-Fans somit noch in Ordnung. Im Prinzip hätte denn auch jeder mit einem VIP-Pass versorgte Anhänger diesen Film drehen können, der mit mieser Bild- und Tonqualität aufwartet und keinen Deut besser als Papis Home-Video-Standard abschneidet.
Gefilmt wurden größtenteils besoffene Fans auf Open-Air-Festivals, die „spannende" Fragen nach dem liebsten Metallica-Song oder der eigenen Lebensphilosophie beantworten. Stehen denn schon mal die Bandmitglieder selbst vor der Linse, hat man bis auf Jason auch nichts Schlaueres zu erwarten. - Wie der Fan, so die Band, aber die Schuld muss wohl größtenteils beim mehr als mäßigen Interviewer gesucht werden. Allerdings steht's bereits auf der DVD: „Warning: This movie contains EXTREME profanity". So sieht's aus.
Richtig komisch wird's dann, wenn ein Fan stolz seine Sammlung präsentiert, den Bassound auf "... And Justice For All" aber auf Nachfrage als gelungen bezeichnet. Und auch bei den Einzelinterviews sitzen Leute vor der Kamera, die genau das Gleiche auch zum letzten Sepultura-Album abgesondert hätten. Immerhin das kann man also als Fazit mitnehmen - die meisten Anhänger der Band wissen noch nicht einmal, was genau sie an Metallica mögen. Na denn prost.
Als Kaufanreiz dienen die unterhaltsamen Kommentare von Jim Martin, bei denen man sich jedes Mal wegschmeißen möchte, und vielleicht noch die mäßig interessanten Gastauftritte von Scott Ian, Tom Araya, Madonna, Rob Halford und Josh Homme - wem die Mehrzahl dieser Namen nichts sagt, der kann eigentlich gleich die Finger von „Metallimania" lassen. Dieser Film ist Untergrund und wäre vielleicht gerne Kult, in meinen Augen schafft er jedoch nicht einmal die Stufe zur eingeschränkten Kaufempfehlung.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!