Stil (Spielzeit): Dokumentation
Label/Vertrieb (VÖ): Snapper/SPV (19.09.2005)
Bewertung: Als Dokumentation interessant, sonst nur für Pink Floyd Fanatiker
Link: http://www.pinkfloyd.com
Heutzutage werden die Hörer mit Musik-DVDs geradezu überschwemmt. Jedes noch so kleine Stückchen Super-8 Film wird, leider nicht selten kaum überarbeitet, veröffentlicht und jeder noch so miese jemals mitgeschnittene Auftritt der Band auf den Markt geworfen; und bei so manchem Silberling stellt sich die Frage nach der Daseinsberechtigung. Entsprechend misstrauisch gehe ich also an diese DVD, die Pink Floyd in den Anfängen ihrer Kariere zeigen soll.
Und auch hier sieht alles zuerst nach einer Luftnummer aus, denn die eigentlichen Anteile von Pink Floyd sind bestenfalls für Hardcore-Fans interessant. 1966/67 waren die Briten noch Lichtjahre von den gewaltigen Klangepen ihrer späteren Hochphase entfernt. Stattdessen findet sich auf der DVD Zusammenimprovisiertes von ein paar pickeligen Jugendlichen, die bei ihrem ersten Studioaufenthalt gerade ihre Effektgeräte ausprobieren. Deutlich interessanter der Film „Lets Make Love In London“ von Filmemacher Peter Whitehead, für den die Aufnahmen von Pink Floyd ursprünglich gedacht waren. Mit diversen Interviews mit dem Filmemacher und Prominenten dieser Zeit (u.a. Mick Jagger) gibt der Film einen Einblick in die Musikszene Londons kurz vor dem Höhepunkt der Hippie-Ära.
Wer hier also von Pink Floyd Großtaten erwartet, wird enttäuscht werden. Wer aber zu jung ist, um die Flower-Power Zeit miterlebt zu haben, kann hier einen kleinen Einblick in die britische Beat-Generation bekommen. Ein interessantes Dokument ist es allemal.