Deep Purple - History, Hits & Highlights: 1968 - 1976 (2 DVD)




Stil (Spielzeit): Heavy Rock (4:27:00)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Eagle Vision (26.06.09)
Bewertung: ohne Bewertung   FSK: 0


Alle Alben (doppelt: vorzugsweise aus England; sowie als Japan-Pressungen), sämtliche Singles, jede noch so uninteressante Best-of aus dem Bertelmann-Club + 170 Bootlegs... das war so das Mindeste, was man von PURPLE haben musste, wenn man sich bei uns „Fan" nennen wollte. Und wir wollten alle. Bei 30 Mark (Mark!) Taschengeld im Monat war das gar nicht so einfach, ein Purple-Fan zu sein. Bonuspunkte gab's, wenn man wie ich bei der Erörterung der Frage, ob Gillan oder Coverdale der bessere Sänger sei, die letzten beiden Milchzähne einbüßte... Purple-Mania!

Ich will damit andeuten, dass ich mit der Band durchaus etwas vertraut bin. Wenn ich bis jetzt dennoch noch nicht jeden der ins Bild gesetzten Video- oder Zeitungsschnipsel kannte, dann könnte das also auch für den ein oder anderen mit dem Purple Heart gelten. Schon aus diesem Grund werden die Jäger und Sammler zuschlagen (müssen). Besagt aber andererseits auch, dass hier ziemlich tief in die Mottenkiste gegriffen wurde.

Andere werden dieses Teil wohl eher zufällig kaufen; in einem halben Jahr gibt's das bei Saturn für 5,- €. Derart in den Besitz Gekommene könnten eventuell enttäuscht sein. Es sei denn, sie haben nebenher ein anthropologisches Interesse an Frisuren, Mode und Fruchtbarkeitstänzen Mitteleuropas der späten 60er / frühen 70er. --- Zwar ist die Songauswahl unproblematisch, speist die sich doch aus Fernsehauftritten [viel aus hiesigen Gefilden (Beatclub, Rockpalast)] und Gigs...
Und lässt daher rein formal für Otto Normalhörer kaum Wünsche offen: Highway Star, Child in Time, Black Night, Mistreated usw. usw. HITS. Dennoch: entweder stimmt der Sound nicht, die Band ist nicht fit oder Coverdale singt Songs von Gillan (dann wird's bitter)... oder verreißt die eigenen (Burn: mal so richtig übel). Perfektion sieht anders aus. Derlei findet man dann in der HIGHLIGHTS-Abteilung. Daneben und genauso daneben: langweilige wie doofe Playbackgeschichten aus irgendwelchen Fernsehstudios. Live dagegen und echt verschärft, der Auftritt der gerade formierten Mark I Version bei Playboy TV. Schlichtweg der Hammer: die Frisur von Simper oder die Hose von Evans. Da wird die Freude, „And the Address" live zu hören, glatt zur Nebensache.

Spannender sind für den Kenner eventuell die Rehearsal-Sessions für den Rockpalast von „No No No" oder einige der Interview-Sequenzen (insbesondere Ian Paice lässt nach dem Ausstieg von Blackmore ein bisschen hinter die Kulissen blicken, Coverdale ungewohnt uncool, Bolin gewohnt dicht) Naja, so könnt man noch eine ganze Weile rumlabern, denn das Ding kommt auf ca. 4 ½ Stunden.

Der Reiz liegt sicher eher im Dokumentarischen als Musikalischen. Denn eigentlich Alles, was wirklich adäquat dargeboten wird, kennt man. Zu bemängeln ist daher, dass nicht noch mehr Interviewmaterial verarbeitet wurde. Der „History" Part ist gemessen an der Unzahl kursierender Anekdötchen schlicht zu knapp.

Trotzdem: als Purple-Maniac  hätte man 1975 für das Teil getötet... Für Einsteiger folgerichtig eher ungeeignet.

Tracklist:

Disc 1 - 144 Minuten

HISTORY - 20minütige History von Deep Purple der Jahre 1968 - 1976.

HITS - Komplette Performances

Mark 1 Line-Up (März 1968 bis Juli 1969): Ritchie Blackmore (Gitarre), Rod Evans (Gesang), Jon Lord (keyboards), Ian Paice (Schlagzeug), Nick Simper (Bass)
1) Help 2) Hush 3) Wring That Neck

Mark 2 Line-Up (Juli 1969 bis Juni 1973): Ritchie Blackmore (Gitarre), Ian Gillan (Gesang), Roger Glover (Bass), Jon Lord (Keyboards), Ian Paice (Schlagzeug)
4) Hallelujah 5) Mandrake Root 6) Speed King 7) Black Night 8) Child In Time 9) Lazy 10) Strange Kind Of Woman 11) Fireball Writing Session 12) Fireball 13) Demon's Eye 14) No No No 15) Into The Fire 16) Never Before 17) Highway Star 18) Smoke On The Water

Mark 3 Line-Up (Juni 1973 bis Mai 1975): Ritchie Blackmore (Gitarre), David Coverdale (Gesang), Glenn Hughes (Bass & Gesang), Jon Lord (keyboards), Ian Paice (Schlagzeug)
19) Burn 20) Mistreated

Mark 4 Line-Up (Juni 1975 bis März 1976): Tommy Bolin (Gitarre), David Coverdale (Gesang), Glenn Hughes (Bass & Gesang), Jon Lord (keyboards), Ian Paice (Schlagzeug)
21) Love Child 22) You Keep On Moving

Disc 2 - 143 Minuten

HIGHLIGHTS - Bonus-Performances und Interviews

Mark 1 Line-Up
1) And The Address (Playboy TV)

Mark 2 Line-Up
2) Wring That Neck (Bilzen Jazz Festival 1969) 3) Mandrake Root („Pop Deux" Paris Concert 1970) 4) Wring That Neck („Pop Deux" Paris Concert 1970) 5) Black Night (Promo Clip) 6) No No No (Take 1) (Rockpalast Rehearsal Session) 7) No No No (Take 2) (Rockpalast Rehearsal Session)

Mark 3 Line-Up
8) „Jt Nuit" - Französisches Fernsehen 1974 9) Burn (Leeds Polytechnic Project 1974) 10) Interview (Leeds Polytechnic Project 1974) 11) Space Truckin'/Interview (Leeds Polytechnic Project 1974)

Mark 4 Line-Up
12) New Zealand TV Documentary (November 1975) 13) Smoke On The Water (Neuseeland TV)

14) Tony Edwards (Deep Purples Manager) Französisches Fernsehinterview 1976