Stil (Spielzeit): Heavy Metal (73:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records (20.07.07)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.tribuzy.com
Als die Brasilianer von TRIBUZY im Juli 2005 ihr Album „Execution“ auf den Markt brachten, auf dem eine ganze Schar von Gastmusikern vertreten war, brachte alleine diese Tatsache dem Album bestimmt den einen oder anderen Käufer mehr ein. Und wenn man sich die Namensliste ansieht, kann man schon vom „Who is Who“ der internationalen Metalszene reden, den Mastermind Renato Tribuzy schaffte es, Bruce Dickinson, Mat Sinner, Ralf Scheepers, Kiko Loureio, Roland Grapow, Roy Z, und Chris Dale zu sich ins Studio zu holen.
Diese Leistung alleine verdient schon Respekt, vor allem wenn man bedenkt, dass diese Musiker ja alle noch sehr aktive mit ihren jeweiligen Bands unterwegs sind, und somit ziemlich voll gepackte Terminkalender haben dürften.
Als Renato Tribuzy dann aber ankündigte, eben diese Musiker für ein Live-Konzert nach Brasilien zu holen, hielten ihn nicht wenige für Größenwahnsinnig.
Aber allen Unkenrufen zum Trotz schaffte es das Energiebündel aus Brasilien doch irgendwie, die einzelnen Termine zu koordinieren, und so stand am 15.11.2005 die komplette Gästeliste neben TRIBUZY auf der Bühne der Credicard Hall in Sao Paulo.
Nachdem TRIBUZY die ersten drei Songs vor den, kurz vor dem Kollaps stehenden brasilianischen Fans, noch alleine spielten, kam zu „Forgotten Time“ ein frenetisch gefeierter Kiko Loureiro (ANGRA) auf die Bühne, der auch bei „Nature Of Evil“ noch dabei blieb, um die Gitarrenfraktion von TRIBUZY zu unterstützen. Renato Tribuzy erhielt bei diesem Song die Unterstützung von Mat Sinner (PRIMAL FEAR), mit dem er ein atemberaubendes Duett singt.
Bei „Absolution“ wechselt ein PRIMAL FEAR Musiker den nächsten ab, denn für Mat Sinner kommt Ralf Scheepers auf die Bühne. Zu „Final Embrace“ gesellt sich, zu den immer agiler und spielfreudiger agierenden Musikern dann wieder Mat Sinner hinzu, diesmal allerdings nur am Bass.
Roland Grapow (MASTERPLAN) spielt bei „Web Of Life“, und wird an der Klampfe für “Execution” erneut von Kiko Loureiro abgelöst, der in Brasilien, den Fanreaktionen zu urteilen, mittlerweile fast Gottstatus eingenommen haben muss.
Und dann kam der Moment, auf den alle in der Halle, und wenn ich ehrlich bin auch ich vor dem Fernseher, gewartet haben. Bruce Dickinson (IRON MAIDEN) kommt total entspannt in Shorts zusammen mit Roy Z. und Chris Dale auf die Bühne, um eine unglaubliche Version von „Tears Of The Dragon“, einem Song von seinem Solo Album „Balls To Picasso“, zu spielen. Wahnsinn.
Natürlich bleibt er auch für den TRIBUZY Song „Beast In The Light“ auf der Bühne, womit diese Konzert auch leider nach 75 Minuten schon zu Ende geht.
Soundtechnisch ist die DVD auf aktuellem Standart, auch die Kamerafahrten und Bildschnitte sind perfekt abgestimmt, passen meistens hervorragend zur Musik, und wirken nie überladen.
Im Bonusteil befinden sich eine umfangreiche Photogallery, sowie ein „Making Of…“ dieses Konzerts, bei dem fast alle Protagonisten zu Wort kommen, und eine kurze „History“, die von Renato Tribuzy selber kommentiert wird.
Fazit: Der Konzertteil der DVD ist schon megageil, wobei ich allerdings zu bezweifeln mag, ob die Aufmerksamkeit auch so groß gewesen wäre, wenn all die Gastmusiker nicht mit von der Party gewesen wären.
Aber eben auf Grund dieser Tatsache ist „Execution – Live Reunion“ eine absolute Kaufempfehlung, wen interessiert da schon ein "Was wäre gewesen, wenn..."
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out