Stil (Spielzeit): Black Metal (139:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Escapi (28.07.2006)
Bewertung: Kontrovers, aber gut! (8/10)
Link: www.dissection.nu
Eine der kontroversesten Bands im Black Metal sind sicher DISSECTION, deren Sänger/Gitarrist Jon Nödtveidt jahrelang im Knast saß, da er des Mordes beschuldigt wurde. Einzelheiten zu diesem Fall erspare ich euch - wer sich dafür interessiert, wird auf anderen Seiten genügend Infos finden. Doch schon vor der Verhaftung von Nödtveid besaßen die schwedischen Black-Metal-Helden bereits Kultstatus, und das, obwohl sie mit „The Somberlain“ (1993) und „Storm Of The Light’s Bane“ (1995) nur zwei reguläre Alben veröffentlich hatten. „Rebirth Of Dissection“ bietet das komplette Comeback-Konzert in Stockholm von 2004, kurz nachdem Nödtveid aus dem Gefängnis entlassen wurde. Die Atmosphäre ist perfekt eingefangen, die Aufnahmen wirken auch ohne Effekte oder unnütze Spielereien. Natürlich konzentriert sich die Setlist auf die oben genannten Alben, mit „Maha Kali“ gibt es aufgrund der langen „Pause“ dementsprechend nur einen neuen Song. Wobei auch das nicht ganz stimmt, den unter den wenigen Extras findet sich auf der DVD ein Videoclip zum neuen Song Starless Aeon“, der musikalisch ein echter Kracher ist, auch wenn DISSECTION das Tempo etwas gedrosselt haben und etwas klinischer klingen. Generell finde ich den Sound der Band sowieso ziemlich überschaubar, die Riffs gehen gut ins Ohr, vom hyper-agressiven Gemetzel ihrer Genre-Kollegen halten sie zum Glück abstand, so dass hier auch der herkömmliche Metal-Fan durchaus Gefallen daran finden könnte. Als weiteres Bonus-Feature gibt es ein 25-minütiges Interview mit Nödtveid, der sich dabei unter anderem über seine satanistische Ideologie auslässt. So kontrovers der Typ sein mag, für mich zählt auf dieser DVD nur die pure Live-Macht, und die kommt hier wirklich astrien rüber. Bedenkt man, dass DISSECTION sich inzwischen aufgelöst haben, wird mit „Rebirth of Dissection“ also nicht nur ein grandioses Comeback, sondern auch noch ein Abschied eingeläutet. So oder so: Diese Band ist und bleibt Kult! Wer vor dem Kauf noch kurz reinschauen möchte, findet auf der offiziellen Website den kompletten Live-Clip zu „Where Dead Angels Lie“.