Label/Vertrieb (VÖ): SPVision / SPV (25.04.08)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.videokings.de/
Es ist schon erstaunlich, wie viele bekannte Schauspieler etc bei diesem Film mitwirken, obwohl er als extremer Low-Budget-Film angekündigt wird. Aber vielleicht ist dass auch einfach die Lust, an diesem Film teilzuhaben.
Und irgendwie kann ich mir das auch schon vorstellen. Der Film ist von Daniel Acht und Ali Eckert, die man bereits aus der Welt der Musikvideos (z.B. den BEATSTEAKS) oder den herrlichen Ruhrpottfilmen wie „Bang Boom Bang“ und „Was nicht passt, wird passend gemacht“ kennt. Daniel Acht, der hier einen Neukölner Vollproll spielt und sich auch als Regisseur verdingt war z.B. bei „Was nicht passt…“ der Baustellenpraktikant. Aber auch andere bekannte Gesichter sind hier vertreten: Till Schweiger, Bela B., Fabian Busch, Wotan Wilke Möhring, Badesalz und Oliver Korittke (Keg aus „Bang Boom Bang) und noch einige mehr.
Neben seiner Besetzung glänzt der Film noch mit einem Soundtrack der von SNUFF über AGAINST ME! zu MUFF POTTER und weiteren Punkbands reicht und somit auch akustisch nicht ganz in den Mainstream passen will. Analog dazu könnte man die Story oder das Setting des Films (zum Grossteil in einer Videothek) auch als Aufgriff des „Clerks“-Film von Kevin Smith sehen, welcher ja auch deutlich in der Indipendent-Ecke steht. Und ähnlich wie „Clerks“ ist „Video Kings“ auch kein sehr lauter Film mit überwältigenden Bildern, sondern eher etwas für die kleinen Details (die Videos in der Videothek sind alle noch auf VHS), die verschrobenen Figuren, die Liebe zum Anders-Sein und der bescheuerten Dialoge. Niemals zu plakativ oder zu großspurig und immer ein wenig mit dem Charme des Unperfekten.
Im Film selber geht es um Loser, um die Liebe, um ein ganz bestimmtes Völkchen in Berlin und um abwegige Situationen. Kein Film mit einem großen Knall, aber dafür unterhaltend gemacht. Hier gibt es zwar keine Schenkelkloopfer wie bei „Bang Boom Bang“, aber eben genügend Szenen, die den Zuschauer grinsen lassen. Im Grunde hätte man den Film auch im Ruhrpott spielen lassen können, da auch hier wieder die leicht verspackten Charaktere der Schlüssel zum Ganzen sind.
Auch wenn der Film nicht zu den großen Treffern des Weltkinos gehören wird, merkt man ihm doch an, wie viel Spaß alle Beteiligten hatten. Und dafür gibt es zusammen mit der unabhängigen Herangehensweise und der Bonus-DVD (wobei da das ein oder andere schlechte Video von deutschen Nachwuchsbands dabei ist) von mir gut gemeinte sieben Punkte.