Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Orphaned Land - Unsung Prophets & Dead Messiahs Tipp
"Unsung Prophets & Dead Messiahs" von ORPHANED LAND habe ich mit Spannung erwartet. Zum einen ist es – "Kna'an" als Nebenprojekt herausgerechnet – nach über vier Jahren das erste Album seit "All Is One". Das macht es gleichzeitig zum ersten Album ohne Mitgründer Yossi Sassi, der die Band 2014 verlassen hat, um sich Solo-Projekten zu widmen. Und dann ist da natürlich noch der Punkt, dass ORPHANED LAND bisher kein Album produziert haben, das mich in irgendeiner Form enttäuscht hätte.
Außerwelt - Transitions (EP) Tipp
Um das „Post“ vor den Black Metal zu bekommen, muss man sich schon ein bisschen anstrengen. So wie AUßERWELT, die hier mit ihrer zweiten EP „Transitions“ ein Lehrstück intensiver Musik geben. Welche Fehler machen die Jungs aus Münster also nicht? Sie verpennen ihre Spielzeit nicht im Midtempo. Sie verwechseln hypnotischen Sog nicht mit lähmender Wiederholung. Sie basteln keine billige Laut-Leise-Dynamik aus Blasts und Akustik-Parts.
Decaying – To Cross The Line
2018 beginnt mit viel Todesblei aus dem Hause FDA Records. Am 19.1.18 erscheinen drei neue Werke von REVOLTING, MASSIVE ASSAULT und DECAYING. Um die finnische Band DECAYING und ihr neues Werk „To Cross The Line“ geht es in dieser Rezension.
Radio Havanna - Utopia
An und für sich möchte ich RADIO HAVANNA ja mögen. Und mit „Alerta!“ von vor ca. fünf Jahren konnte ich ja auch wirklich was anfangen. Außerdem sind die Berliner durchgehend politisch und wirken auch sehr engagiert. Aber ich werde den Eindruck einfach nicht los, dass es sich hier um „Kiddie-Punk“ mit dicker Produktion handelt …
Ghostmaker - Buzz Tipp
- Alternative Nation / Blues Rock / Noise Rock / Indie Rock
Label: self-released
VÖ: 16.02.2018
Bewertung:
Wie ein Kind an Weihnachten freue ich mich: GHOSTMAKER veröffentlichen bald den zweiten Teil ihrer Minialbumserie! Gerade einmal ein halbes Jahr ist es her, dass ich den ersten Teil „Aloha From The Dark Shores“ rezensieren durfte, welcher aber eindeutig einen roheren Charakter hatte. Der erste Teil im Proberaum aufgenommen, der zweite Teil „Buzz“ im Tonstudio – so lernt man alle Qualitäten der Band kennen.
Rooster Burns And The Stetson Revolting - Tales From The Pony Park
Aus Popsongs – oder meinetwegen auch Alternative-Klassikern im weitesten Sinne – Country-Songs oder sonstwie Folklore-Punk zu machen, ist nicht unbedingt neu. Man kennt das Prinzip von Bands wie THE BOSS HOSS, ELÄKELÄISET oder auch STEVE N SEAGULLS. Und meiner Meinung nach sind diese Bands meist sehr gut in dem, was sie machen und schaffen es auch, die Songs glaubwürdig in ihr Konzept zu übertragen. Allerdings kann ich das bei weitem nicht immer hören, da hier ja irgendwie auch immer eine kleine Schippe Humor mit dabei ist. Und „witzige“ Musik geht halt nicht immer …
Sawhill Sacrifice - Pimeyteen Ja Kuolemaan
Während draußen Sturmtief „Burglind“ ihr Unwesen treibt, wüten in meinem Zimmer SAWHILL SACRIFICE, die aus den Lautsprechern schallen. Mit dem neuen Album „Pimeyteen Ja Kuolemaan“ fegen die schwarzkalten Winde über meinen Schreibtisch und lassen Gänsehaut den Rücken hochkriechen.
Hermóðr – Hädanfärd
Sich die Gemälde bekannter Maler als Coverart herauszugreifen, hat im Atmospheric Black Metal eine gewisse Tradition. Klar, was verkörpert die Urgewalt der Natur besser als ein meisterhaft in Szene gesetztes Landschaftsgemälde? Das hat sich wohl auch Rafn, der Kopf des schwedischen Black-Metal-Projekts HERMODR gedacht, als er für sein sechstes Album "Hädanfärd“ nach einem Cover suchte. Die Wahl fiel schließlich auf Thomas Worthington Whittredges Bild"„Landscape near Fort Collins“. Zugegeben, der Herr hat Geschmack!
"Ich bin mal eben wieder tot – wie ich lernte, mit Angst zu leben" - Hörbuch von Nicholas Müller
Auch wenn "Ich bin mal eben wieder tot – wie ich lernte, mit Angst zu leben" von Nicholas Müller wie der direkte Gegenentwurf zu Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" klingt, haben die beiden Geschichten doch etwas gemeinsam. Es geht um zwei Menschen, die zu sich selbst finden. Zwar auf unterschiedlichem Wege, aber letztendlich doch. Nicholas Müller, ehemaliger Sänger von JUPITER JONES und aktuell bei VON BRÜCKEN, erzählt offen und ehrlich von seiner Angst.
MyChildren MyBride - Vicious World
Nach einer langen Pause von fünf Jahren sind MYCHILDREN MYBRIDE zurück mit ihrem neuen Album „Vicious World“, und außer einem Labelwechsel zu eOne hat sich auch das Line-Up drastisch verändert: Die Band besteht nur noch aus zwei Mitgliedern und dem Gastsänger Matthew Hasting (THE WORD ALIVE), der die Songs mit seinen Cleanvocals untermalt.
Magick Touch - Blades, Chains, Whips & Fire
Der Titel „Blades, Chains, Whips & Fire“ klingt sehr nach True Metal, führt aber in die falsche Richtung: MAGICK TOUCH spielen kernigen Classic Rock an der Grenze zum Heavy Metal. Und das macht das Trio aus Bergen auf seinem zweiten Album sehr gut.
Donots - Lauter als Bomben
Es gibt sie, diese Bands, bei denen mindestens ein Bandmitglied total sympathisch ist und diese Tatsache irgendwie immer als eine Art Schutzschild im Vordergrund steht. Und zwar immer dann, wenn es darum geht, die Band ernsthaft zu "kritisieren". Die DONOTS sind so eine Band, und deren Joker heißt Ingo. Mit "Lauter Als Bomben" liefert die Band 2018 nicht nur ihr zehntes Studioalbum, sondern auch einen heißen Anwärter auf den besten Albumtitel und ihr zweites Album mit überwiegend deutschen Texten ab.
Grai - Ashes Tipp
Pantaleon - Virus Tipp
Liebe Leser, jetzt müsst Ihr alle stark sein, denn Ihr müsst Eure mühsam erstellten Jahres-Top-10 Listen alle erneuern.
Hier kommt nämlich das definitive Album des Jahres 2017 für alle, die sich mit Progressive Rock / Metal befassen. Isso – und ich verrate Euch auch, warum.
Direct Hit vs. Pears - Human Movement (Split) Tipp
Split EPs sind oft eine Möglichkeit für eine Band, einen Release überhaupt zu organisieren oder ein größeres Publikum anzusprechen. Im digitalen Zeitalter ist das vielleicht nicht mehr ganz so stark der Fall, weswegen man über die Sinnhaftigkeit eines solchen Unterfangens diskutieren kann. In diesem Fall handelt es sich allerdings um zwei bereits recht bekannte Bands (mit Fat Wreck Chords Veröffentlichungen), die hiermit vor allem ihre Freundschaft zueinander dokumentieren. Und das scheint wunderbar zu funktionieren.
The Bloodstrings - Born Sick
THE BLOODSTRINGS aus Aachen haben es etwas schwer mit mir: Ich habe nämlich das Problem, nicht unsagbar viel mit Psychobilly oder Punkabilly und den anderen Subgenres anfangen zu können. Ich finde oft sowohl Sound als auch Look dieser Bands sehr aufgesetzt. Zwar mag ich die ein oder andere Platte von MAD SIN oder THE CREEPSHOW – muss die aber auch nicht ständig hören. Und „Born Sick“ fängt halt direkt mit so einer aufgesetzten „Psycho-Lache“ und dem sich wiederholenden Schlachtruf „Born Sick!“ an – und da hab ich dann eigentlich schon fast den Kaffee auf.
Is - Into My Own
Das russische Black-Metal-Projekt IS macht es einem wahrlich nicht einfach. Denn wer die Ein-Mann-Show von Mastermind Nøkken einfach googelt, wird nicht sonderlich erfolgreich sein. Statt Informationen zur Band, stapeln sich auf dem virtuellen Schreibtisch Artikel über den zufällig gleichnamigen Islamischen Staat und die Definition des gleich klingenden, englischen Verbs.