Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Ruadh - The Rock Of The Clyde
Der Schotte Tom Perrett hat das zweite Album seines Soloprojekts RUADH am Start. Schon das Debüt war folkiger Black Metal mit einem Hang zu Epik und überlangen Songs. Für „The Rock Of The Clyde“ hat er noch ein paar Kohlen mehr in den Ofen geworfen. Das Album soll offenbar komplexer sein, scheitert aber am eigenen Anspruch.
Unreqvited - Empathica
Weniger Black Metal geht im Black Metal wohl nicht. Auch auf dem neuen Release „Empathica“ reichert die One-Man-Show namens UNREQVITED die Basis mit so vielen Zutaten an, dass eine Genrebezeichnung zur Kopplungs-Orgie wird: Post-Symphonic-Black-Shoegaze-rocking-Metal vielleicht?
Hathors - Grief, Roses & Gasoline
HATHORS sind wieder da mit ihrem dritten Album „Grief, Roses & Gasoline“. Aber aufgepasst – wer die Band noch von vorherigen Alben kennt, wird eine schöne Überraschung erfahren, denn HATHORS haben einmal dick auf ‚Neustart‘ gedrückt und sind jetzt nicht nur mit neuem Line-Up, sondern auch mit frischem Sound, neuem Willen und allerhand Ideen zurück, was den drei Schweizern aus Winterthur defintiv nicht geschadet hat.
Hellhammer – Apocalyptic Raids Tipp
- Speed/Thrash/Black Metal
Label: Noise Records / BMG
VÖ: 24.04.20 (Digitaler Re-Release) / 05.06.20 (Physischer Re-Release)
Bewertung:
Wenn eine Band gerade einmal zwei Jahre lang existiert (1982 bis 1984), in dieser Zeit kein Album, dafür aber eine Handvoll Demos, Compilations sowie die 4-Track-EP „Apocalyptic Raids“ veröffentlicht, von der nun sage und schreibe 36 Jahre später ein weiterer Re-Release erscheint, dann kann das nur eins heißen: Kult!
In Extremo - Kompass zur Sonne Tipp
Vier Jahre nach "Quid Pro Quo" ist Deutschlands größte Mittelalter-Metal-Band IN EXTREMO bei Album Nummer 13 angelangt. Zum 25. Geburtstag beschenkt das Septett sich selbst und seine Fans mit "Kompass zur Sonne", dem besten Studioalbum seit langer Zeit.
Posthumanbigbang - Jungle Eyes Tipp
Nach dem Release des selbstbetitelten Debütalbums von 2012 folgt nun der Nachfolger „Jungle Eyes“ des Schweizer Post-Metal-Kollektivs POSTHUMANBIGBANG, deren Gründungs-Urknall auf 2009 datiert. Der erste Output sorgte in der Schweiz für großes Aufsehen und wurde europaweit von der Kritik hochgelobt, die die Musik als Schmelztiegel aus fragilen Melodien, knallharten Grooves, raffinierten und ehrlichen Texten, vielseitigen Vocals und druckvollen Drums beschreibt.
The Homeless Gospel Choir - This Land Is Your Landfill
Huch, was ist denn da los? Aus THE HOMELESS GOSPEL CHOIR, Solo-Projekt des Songwriters Derek Zanetti, ist plötzlich eine ausgewachsene Punk-Band geworden. Kein Wunder, dass das neue Album "This Land Is Your Landfill“ nur noch wenig mit dem Sound der alten Tage zu tun hat. Geblieben ist jedoch eins: Zanettis unnachahmliche Texte.
Danzig sings Elvis
„DANZIG sings Elvis“ – das passt. Dass GLENN DANZIG über seine ganze Karriere von Elvis Presley inspiriert wurde, ist bekannt, er hat auch immer wieder Coversongs veröffentlicht. Und wer die nicht kennt merkt auch so, wo DANZIG sich seine Stimmfärbung abgeschaut hat. Er durfte sich schon immer mal wieder von der Bezeichnung „Evil Elvis“ geehrt fühlen.
Paradise Lost - Obsidian Tipp
Seit 32 Jahren machen PARADISE LOST Musik und haben sich über all die Jahre eine Marke aufgebaut: die Band der tiefsten Misere und Melancholie – die Anführer der traurigen Generation. Nun präsentieren uns die Briten ihr 16. Studioalbum „Obsidian“, das uns wie eine Zeitkapsel durch all die Jahre der Bandgeschichte führt und bei jedem PARADISE LOST Fan ein wenig Nostalgie aufleben lassen wird.
Triptykon with the Metropole Orkest - Requiem (Live At Roadburn 2019) Tipp
Gut Ding will Weile haben: Das dreiteilige "Requiem" wollte Tom Gabriel Warrior bereits in den Achtzigern auf einer EP veröffentlichen. Nach Zerwürfnissen mit der Plattenfirma, der zwischenzeitlichen und schließlich endgültigen Auflösung von CELTIC FROST hat es das Epos bei TRIPTYKON nach 30 Jahren nun doch noch auf eine Veröffentlichung geschafft.
The Suicide Machines - Revolution Spring Tipp
16 Songs, aber nur 34 Minuten Spielzeit? Jap, das ist wohl Punk! Und Fans von THE SUICIDE MACHINES wird die Laufzeitlänge der neuen Scheibe der Legenden aus Detroit nicht im Ansatz interessieren. Schließlich handelt es sich bei "Revolution Spring“ um das erste neue Material seit "War Profiteering Is Killing Us All“ aus dem Jahr 2005.
Lie And A Chameleon - Jugem Tipp
Wenn eine Band je nach Verkaufsregion unter anderem Namen agiert, kann das bei der Recherche verwirrend sein. So auch bei LIE AND A CHAMELEON, die in ihrer japanischen Heimat eigentlich unter 嘘とカメレオン verkehren. Zwar erweisen sich beide Versionen des Bandnamens als bedeutungsgleich, wer jedoch an die älteren Stücke des Tokyoter Alternative-Rock-Quintetts kommen will, muss sich der japanischen Schreibweise bedienen. Schließlich ist "Jugem“ das erste Album der Band, welches auch in Europa erscheint.
Soulprison - Demo (EP)
Der Begriff "Demo“ wird in der Musikindustrie so inflationär verwendet, dass die Bedeutung des Wortes oftmals untergeht. Eine Demo ist nicht mehr als eine Arbeitsprobe, ein erster Vorgeschmack auf Stil und Potenzial eines Künstlers. Die Soundqualität ist dabei erst einmal zweitrangig und das Material von einem fertigen Produkt noch weit entfernt. So auch die erste Demo des Stuttgarter Hardcore-Quintetts SOULPRISON.
Babylonfall - Collapse Tipp
Finnland hat mal wieder eine neue Band am Start, sie nennt sich BABYLONFALL und macht Melodic Death Metal. Das Quintett aus dem südfinnischen Kouvola existiert zwar schon seit 2016, hat aber nun sein Debütalbum „Collapse“ via Inverse Records herausgebracht.
Naglfar - Cerecloth Tipp
Acht Jahre sind seit dem von Kritikern gefeierten "Téras“ vergangen, nun setzt das schwedische Totenschiff endlich wieder Segel. NAGLFAR sind zurück, und mit ihnen der düstere Melodic Black Metal der 90er-Jahre. Was von Gitarrist Andreas Nilsson als „the usual death and destruction“ angekündigt wurde, erweist sich im Review als triumphale Wiederbelebung. "Cerecloth“ ist der perfekte Soundtrack für düstere Zeiten geworden.
Havok - V
Mit ihrer Debüt-Abrissbirne „Burn“ haben die Amis von HAVOK 2009 mitreißende Maßstäbe für eine neue Thrash-Generation gesetzt. Auch das Zweitwerk „Time Is Up“ trat mit frech-frischem Gethrashe gepflegt in den Allerwertesten. Nun schreibt das Quartett mit seinem neuesten Output „V“ bereits sein fünftes Kapitel, das in Sachen Tempo und Härte zwar wieder mehr zu bieten hat, als der kontrovers diskutierte Vorgänger „Conformicide“, die rotzige Unbekümmertheit der Anfangstage wird allerdings nur noch punktuell erreicht.
Switchblade Romance - Old Gods' Return
SWITCHBLADE ROMANCE mag vermutlich niemandem was sagen, doch dieses brandneue Projekt wurde von keinem anderen als dem langjährigen BONFIRE Bassisten Uwe Köhler ins Leben gerufen, der sich hier an Sechssaiter und Mikrofon versucht und auf diesem Debüt eine Rückrufaktion der „Alten Götter“ starten will – man kann gespannt sein.
Dolorangst - Катастрофа Внутри (A Catastrophe Inside) (EP)
Mit der Debüt-EP des russischen Solo-Projektes DOLORANGST fügt das deutsche Black-Metal-Label Northern Silence Productions seiner seit 2018 ruhenden Underground-Serie endlich ein neues Kapitel hinzu. Das wird dem ein oder anderen schon bekannt vorkommen, genau genommen ist "Катастрофа Внутри“ nämlich schon letztes Jahr digital auf den Markt gekommen. Am 24. April folgte nun auch die physische Variante, inklusive des bisher unveröffentlichten Bonustracks "Надежда“.