Bullbar - Finches & Gallows

bullbar-finches-and-gallows

Stil (Spielzeit):  Metal / Crossover (55:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Quality Steel / Soulfood (20.04.12)
Bewertung: 7/10 

www.bullbar-music.de

"Bullbar" nennt man den Rammschutz großer Trucks, und dementsprechend massiv rumpelnd geht’s auch auf dem Debüt-Album „Finches & Gallows“ der gleichnamigen Band zur Sache. Wobei ich hier eher von einem Projekt sprechen würde, denn BULLBAR rekrutieren sich – neben einer Stammbesetzung an den Instrumenten – aus insgesamt 16 Sänger(inne)n. Die verrichten ihren Job normalerweise in verschiedenen Bands aus Hamburg und Umgebung, und auch der instrumentale Kern von BULLBAR spielt die meiste Zeit bei EISENVATER und KING FEAR. Dementsprechend sind die 15 Songs auf der Scheibe nichts für Genrepuristen, sondern schlagen einen recht weiten Bogen von Modern Metal über Crosssover bis hin zu Hardcore und Doom. Klingt spannend… yeah, das ist es auch! 

Der Opener „Fear Is No Excuse“ haut direkt hardcoremäßig in die Fresse, das folgende „The Rhombus“ gehört mit seinem exorbitanten TOOL-Touch ebenfalls zu den ganz starken Songs der Scheibe. Bei „Among The Damned“ mischt sich überzeugend Black Metal-Krächzgesang zu modernen Metal-Riffs, verschnaufen lässt uns das eher rockige „Something Worthwhile“. „It Seems To Be My Fate“ ragt als hochexplosiver Hardcore-Bastard mit weiblichem Gesang genau so heraus wie das straight nach vorne tackernde Crossover-Monster “Noooo!!!“.

Der ruhige, im Refrain zweistimmig gesungene Titel „The Long Death“ setzt dann direkt den Gegenpool, fällt mit zu viel Pathos aber ein wenig aus dem Rahmen. „Monsters“ schreddert dafür mit Hardcore-Riffs und weiblichem Schreigesang um die Ecke, um Platz für das gerappte „Way Out“ zu machen, der kurz in den mit deutschen Raps bedachten Crossover-Stampfer „Was muss, das muss“ überleitet. Mit „The Best“ kommt etwas beliebig klingender NuMetal ins Spiel, nunja. 

„Revolution Bloody Revolution“ wetzt die Scharte mit dreckigem Sludge’n’Roll wieder aus, gefolgt vom ähnlich gelagerten, aber eher im NuRock-Gefilde wildernden Badass „Sleeping Beauty“. Die Schöne packt am Ende auch noch die Thrashkeule aus, herrlich!
„Bedsore“ mit Kreischgesang sorgt für wuchtigen Durchzug und übergibt schlussendlich an den eindringlich-atmosphärischen Doomster „Past Ones Prime“ – ein würdiger Abschluss. 

BULLBAR haben alles richtig gemacht. Klar versteckt sich bei 15 Songs auch mal eine weniger starke Nummer – aber dieses Album bietet jedem Metalfan, der gerne über den Tellerrand schaut, eine Fülle guter bis sehr guter Songs, die abwechslungsreicher kaum sein könnten. Gerne mehr davon! 

Band:

Mål Dæth - King Fear - Guitars & Bass
Johannes B. - Eisenvater  – Drums
Aleks Z. - ex Otterpost / ex Der Fall Böse  - additional Bass
Mark P. - Venatic - additional Acoustic Guitars
M-Dawg - Programmings
Markus G. - the Almost Famous Club - additional Drums

Gesang:

Anna T. - Chaosane
Atacan G. - ex My Substitution
Benjamin K. - Dad Maria
B. Killed - Endstille / Kilt
Dennis W. - Sturch
Dominik K. - Dead Mans Club
Hannes W. - Poetenleben
Julika Q. - krybdyr
Malte D. -  Subsquad
Manuel B. - Flat Daisy
Manuel P. - Talk Radio Talk
Mista Tox - OutOfOrder
Nick N. - The Belle Alliance
Ric M. - ex Kilt
Robin M. - Drat
Tobi B. - Schwerer Traum
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!