"Wake Up, Celebrate" ist Plagiat und Klau bei allem, was im Nu-Metal derzeit angesagt sein soll, und wo man doch ein wenig Eigenständigkeit heraushören kann, auch noch schlicht langweilig. Korn? Ja, aber für Arme. Limp Bizkit? Ja, vielleicht beim Versuch, melodisch zu rappen.
Hier regiert das volle Brett des Mittelmaßes; der Versuch, es allen recht zu machen, misslingt und wird zum peinlichen Abziehbild der großen Vorbilder. Möglichst weirdes Geschrei, glucksende Basslinien und tiefergestimmte Giddas alleine ergeben eben noch lange keine gute Nu-Mugge. Lassen die Anfänge von Songs wie "I Swim" oder "Sparkling Star" noch hoffen, so wird nach spätestens einer Minute alles wieder durch einfallslose Refrains oder stumpfes Kopieren bekannter Elemente aus Slipknot- und Korn-Songs zunichte gemacht. Am besten hätte der Sänger durchweg geschrien, denn sobald es melodiös wird, zeigt er deutliche Schwächen in seiner Tonsicherheit (zu hören bei "Sparkling Star", Son Of 666", "Jesus Merchandise", "Moongirl").
Der Sound geht absolut in Ordnung, zumal es sich um eine Eigenproduktion handelt. Auch werden Seng-Fu mit Sicherheit ihre Fans finden, denn ich habe auch schon wesentlich Schlechteres gehört. Trotzdem – gemessen am Anspruch, eigenständige, ambitionierte Musik mit Wiedererkennungswert oder zumindest Überraschungselementen zu machen, war das nicht überzeugend.
Abschließend: Kreativität und Kupferei liegen recht dicht beieinander, wie mir einst ein Nu-Metal-Bassist mitteilte, nachdem ich die CD seiner Band ähnlich kritisierte. Wollen Seng-Fu eine von vielen Bands sein, die im Fahrwasser mitschwimmen, reicht das Gezeigte aus. Für den Erfolg über "Top-Platzierungen bei den bekannten mp3-Portalen" (Bandinfo) hinaus wäre allerdings ein wenig mehr Einfallsreichtum gefordert.