So schaffen The More I See den schwierigen genreübergreifenden Brückenschlag, ohne dem allgemeinen Crossoversumpf anheim zu fallen. Mehrstimmiger Gesang findet sich neben metallastigen Gitarrenriffs und ordentlich treibendem Schlagzeug wieder, die Refrains stimmen zum Mitsingen, alles groovt und rockt, ohne andere Bands groß zu zitieren oder es an bisweilen sogar progressiven Arrangements fehlen zu lassen.
Erstaunen macht sich auch angesichts der Namen breit, die hier mitgewerkelt haben: Gitarrist und Sänger Gizz Butt ließ sich vier Jahre lang sein Gehalt von Prodigy auszahlen, die er während ihrer „Fat Of The Land"-Tour als Saitenhexer quer durch die Welt begleitete. Also keine Fragen mehr zu den beachtenswerten noisigen Soli, die sich ebenfalls auf dem Album finden. Auch gesanglich gibt es nichts zu beanstanden, teilweise fühlt man sich hier an Corrosion Of Conformity oder selten auch an die Foo Fighters erinnert.
Keine Fragen auch zum tighten Klang der Scheibe: Andy Sneap, der unter anderem schon für die Thrasher Machine Head an den Reglern fummelte, produzierte drei der Songs. So erstaunt es nicht, dass die letzten beiden selbstgeregelten Tracks auf „Dont`t look ..." klanglich etwas abfallen, durch ihre erwähnten Qualitäten aber nicht am Gütesiegel des Ganzen kratzen.
Man hört, dass hier erfahrene Musiker am Werke sind – doch das Wichtigste ist, dass sie ein Album herausgebracht haben, das den Konsumenten Spaß auf ganzer Linie und ordentliche Riffbrecher liefert. Und so sieht's aus!