Ausloten musikalischer Grenzen
Bereits an den ersten drei Liedern zeigen sich die großen Stärken dieses Albums: seine Diversität und Stimmung. Der Openingtrack "Heaven Of Stone" ist ein reiner Akustiksong. Dieser geht in einen Noisetrack über, der sich im Klang stark von seinem Vorgänger unterscheidet, jedoch die starke Atmosphäre des Intros weiterführt.
Im dritten Song wechselt der Ton erneut und dürfte insbesondere Fans von Puciatos altem Schaffen begeistern. Die Riffs darin erinnern stark an THE DILLINGER ESCAPE PLAN und enthalten zudem eine kleine Grindcore-Note. In kürzester Zeit wechselt Puciato auf diesem Album zwischen verschiedensten Genres, wobei die unterschiedlichen Klangschichten, die dadurch auf einander prallen, stets ein stimmiges Gesamtwerk erzeugen.
Das gilt zum einen für härtere Songs wie "Fire For Water", worin Math- und Grindcore auf Noise treffen, und zum anderen für die ruhigeren Stücke auf der zweiten Hälfte der Platte. "Through The Walls" erinnert fast schon an Dream Pop und die ruhigen Gesangseinlagen schaffen in ihrem Zusammenspiel mit den Synthesizern ein stimmungsvolles Ganzes.
Trotz der starken Genre-Wechsel wirkt das Album als Gesamtwerk sehr stimmig, unabhängig davon, ob man ein Progressive Metal-, ein Grunge-Lied oder einen Pop-Song im Stile der 80er mit Noise-Elementen hört.
Atmosphärische Klangwelten
Obwohl diese Platte so viele verschiedene Genres abdeckt, bleibt sie stets stimmungsvoll und jeder Song ist Teil eines großen Ganzen. Insbesondere die Noise-Elemente erzeugen eine starke Atmosphäre, da sie dabei helfen, verschiedene Klangschichten zu schaffen. Die elektronischen Elemente und die Instrumente ergänzen einander stimmig und Puciatos Vocals, welche zwischen ruhigem, klarem Gesang und aggressiven Schreien variieren, erzeugen eine weitere Schicht dieser Klangwelten.
Trotz der diversen Bandbreite an Genres wirkt das Album stimmig, da alle Bestandteile der Songs zur starken Atmopshäre beitragen, die sich durch das gesamte Album zieht. "Child Soldier: Creator of God" hört sich trotz der Vielfalt an Stilen nicht überlaufen oder zerstückelt an, sondern hat einen sehr reichen und stimmungsvollen Klang.
Fazit:
Mit einer Laufzeit von mehr als 60 Minuten muss man sich zunächst die Zeit nehmen, das Album in Ruhe zu hören. Das lohnt sich aber durchaus und die Lieder ziehen einen schnell mit ihrer starken Stimmung in ihren Bann. Gleichzeitig wird die Platte durch die ständigen Genre-Wechsel weder langweilig noch anstrengend. Hier kommen Fans verschiedenster Musik auf ihre Kosten. Allerdings dürften insbesondere Fans experimenteller Musik diese LP genießen.
Tracklist:
1. Heaven of Stone
2. Creator of God
3. Fire for Water
4. Deep Set
5. Temoporary Object
6. Fireflies
7. Do You Need Me to Remind You?
8. Roach Hiss
9. Down When I'm Not
10. You Know I Do
11. Through The Walls
12. A Pair of Questions
13. Evacuation
14. Heartfree
15. September City