Interessante Breaks vom neuen Trommler
Victor hat seine kleine Mannschaft in den sechs Jahren, die das letzte Album schon alt ist, zum Teil auf neue Beine gestellt. Neben Bassist Jason Christopher, der noch immer an Bord ist und einen soliden Job abliefert, trommelt jetzt Griffin McCarthy, der ein paar bemerkenswerte Breaks in den zwingenden Groove des Albums einflicht.
Ein paar Hits und ein interessanter Cover-Song
Die letzten PRONG-Alben waren zwar harte Groover und dementsprechend voll mit der PRONG-DNA. Viele Stücke waren aber auch eingängig und melodiös – von diesem Schema rückt “State Of Emergency” etwas ab. Gleich die ersten drei Songs inklusive Titeltrack sind reduziert auf Rhythmus und Wut und geben die grundsätzliche Marschrichtung vor.
Erst mit “Non-Existence” kommt der erste typische Tommy-Victor-Hit mit Ohrwurm-Refrain. In eine ähnliche Kerbe prügeln noch “Disconnected” und das interessante Schmankerl ganz am Ende – ein sehr gelungenes Cover des RUSH-Songs “Working Man” von 1970.
Einige Songs bleiben unauffällig und austauschbar
Unterm Strich ist “State Of Emergency” ein zerrissenes Album. Es gibt ein paar Hits, die im Ohr bleiben und schon wieder richtig Bock auf die nächsten PRONG-Shows machen. Aber auch nicht wenige Songs sind so konsequent auf Rhythmus reduziert, dass sie unauffällig, austauschbar klingen – es bleibt das Gefühl, dass Tommy Victor das besser gekonnt hätte.
Bleibt die Hoffnung, dass PRONG wieder in den Jahresrhythmus der Veröffentlichungen zurückfinden und bald wieder neues Material am Start haben. Bis dahin gibt's für "State Of Emergency" sehr knappe sieben Punkte.