Die Münchener machen auf ihrem neuen Werk das, was sie am besten können: radiotauglichen Alternative Metal in Kombination mit aktuell angesagten Metaltrends. Das klingt zwar fies, ist aber ein bewährtes Konzept, mit dem die EMIL BULLS mittlerweile seit 29 Jahren die Musikbranche aufmischen. Dabei vergisst die Band niemals, sich selbst treu zu bleiben: Auch auf „Love Will Fix It“ wechseln die Lieder wieder häufig zwischen harten, ruhigen und sehr melodischen Parts hin und her.
Ohne Wenn und Aber
Mit dem Opener „Backstabbers“ legen die Jungs direkt ein ordentliches Brett für ihre Livesets ab – wütend in den Strophen, gefühlvoll im Refrain und extrem abwechslungsreich. Beim zweiten Song kommt die oben erwähnte Bedienung aus anderen Metalgenres zum Tragen, namentlich Synthie-Metalcore. Dabei halten die EMIL BULLS das Testosteronlevel hoch.
„Happy Birthday You Are Dead To Me“ hat einen krass an KORN erinnernden Einstieg, bis er nach einigen Sekunden wieder exakt nach bewährten EMIL BULLS klingt. Die beiden Songs „Levitate“ und „Dreams And Debris“ sind meiner Meinung nach die schwächsten auf dem ganzen Album, obwohl gut durchstrukturiert und rockig. Es folgt die Vorabsingle „Whirlwind Of Doom“, neben dem Öffnungssong der aggressivste Song: Pure Wut.
Dazwischen haben wir mit „Sick“ und der zweiten Single „Love Will Fix It“ zwei weitere Brecher, die poppige Ansätze mit einfließen lassen. „The Ghosts That You Have Called“, „She Ain’t Coming Home No More“ und „Oceans Of Grief“ sind klassische EMIL BULLS Alternative-Metal-Songs. Füller, die ordentlich rocken und sich gut einfügen, aber denen es etwas an Hitniveau fehlt.
Mit dem abschließenden „Together“ haben die BULLS eine weitere „Ballade“ in ihrem Repertoir, wobei sie damit an „Dancing On The Moon“ nicht rankommen – trotzdem eine gelungene Nummer und ein schöner Rauschschmeißer für ein durch und durch gelungenes Werk.
Positives Fazit
Alles in allem haben die EMIL BULLS mit „Love Will Fix It“ ein toll arrangiertes und abwechslungsreiches Album abgeliefert, das zwar in der Mitte einen kurzen Durchhänger hat, dann aber nochmal stark zurückkommt. Ich freue mich jetzt schon, die Jungs live zusehen, das Ticket habe ich nämlich schon. Für mich das erste Top10-Album des noch jungen Jahres.
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