Linkin Park - From Zero Tipp

Linkin Park - From Zero
    Nu Metal, Crossover, Alternative

    Label: Warner
    VÖ: 1511.2024
    Bewertung:8/10

    LINKIN PARK im Web


Es war im Stromgitarren-Bereich wohl das Comeback des Jahres: LINKIN PARK sind zurück, und zwar - Trommelwirbel - mit einer Sängerin. Was lange im Hintergrund vor sich hin reifte, trug mit einem beeindruckenden Livegig und ausverkauften Spielstätten überall Früchte. Gilt das auch für das erste Studioalbum der Post-Bennington-Ära?

"From zero?"
"Yeah."
"Like... from nothing?"
Erwartungsvolles Schweigen, dann die Erkenntnis.
"Oh wait, your fir-"

"-st band was called XERO!" - so oder ähnlich ist der kurze Dialog zwischen Emily Armstrong und Mike Shinoda nach den Gesangshsrmonien in "From Zero (Intro)" wohl zu Ende gegangen. Herrlich naiv und unschuldig bilden diese Sätze die perfekte Überleitung in den sich nahtlos anschließenden, fetten Opener "The Emptiness Machine". Alles auf Neustart, ohne die eminent wichtige Vergangenheit außer Acht zu lassen. Nach dem poppig-elektronischen letzten Album mit Chester Bennington ("One More Light") geht es sieben Jahre nach dessen tragischem Tod mit Sängerin Emily Armstrong nu-metallisch endlich weiter.

Während "The Emptiness Machine" als straighter, hochmelodischer "Hey, wir sind wieder da..."-Gruß an alle Fans, die LINKIN PARK auch durch die dunklen, letzten Jahre die Treue gehalten haben, die großartige Stimme von Emily Armstrong präsentiert, schreit "Heavy Is The Crown" mit seinem sekundenlangen Gänsehaut-Scream und seiner gesamten, an "Faint" erinnernden Struktur geradezu heraus: "... und wir können es verfickt nochmal noch immer!". Fuck yeah, das können sie, wie die wütende Hardcore-Abrissbirne "Casualty", die sich rein auf die facettenreiche Stimme der Frontfrau fokussierende, melancholische Alternative-Ballade "Over Each Other" oder das eindringliche, Industrial-lastige "Overflow" mit engelsgleichen Vocals beweisen.

"Two Faced" und "IGYEIH" funktionieren als im besten Sinne absolut typische Hymnen mit gesanglichem Wechselspiel, Scratches, dicken Riffs und allem, was man an LINKIN PARK liebt, während das flowige "Stained" mit seinen an Rihanna erinnerndem Refrain für einen sehr hörendwerten Überraschungsmoment sorgt. Das abschließende "Good Things Go" entlässt mit steigender Dramatik melancholisch, nachdenklich und geradezu episch aus einem Comeback-Werk, das mit den aus dem Intro bekannten Gesangsharmonien den Druck auf die Repeat-Taste geradezu provoziert.

Der Spirit der wahnsinnig erfolgreichen ersten Werke "Hybrid Theory" und "Meteora" ist allgegenwärtig, die Lust am wiedervereinten Neustart in den knackig-kurzen 32 Minuten jederzeit spürbar. Alles klingt so vertraut nach LINKIN PARK und gleichzeitig frisch, neu, befreit. Die Zutaten für den explosiven Cocktail aus Rap, Klargesang und Screams, aus Electro, Industrial, poppigem Rock und Nu Metal, aus fetten Grooves und höchst eingängigen Refrains, aus wütenden Riffs und nachdenklichen Momenten sind jahrelang erprobt und funktionieren auch im Jahr 2024 hervorragend ohne böse Überraschungen. LINKIN PARK wissen, was sie tun. Und was sie tun, tun sie verdammt großartig.

We missed you, guys. Welcome back!

"From Zero" Trackliste:

01. From Zero (Intro)
02. The Emptiness Machine
03. Cut The Bridge
04. Heavy Is The Crown
05. Over Each Other
06. Casualty
07. Overflow
08. Two Faced
09. Stained
10. IGYEIH
11. Good Things Go

LINKIN PARK Line-up:

Mike Shinoda - vocals, guitars, keyboards
Emily Armstrong - vocals
Brad Delson - guitars
Dave „Phoenix“ Farrell - bass
Joe Hahn - DJ
Colin Brittain - drums

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...