Symphony Cult - Rewind To Fast Forward

symphonycult_rewindtofastforward

Stil (Spielzeit): Alternative Metal (51:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Copro (25.09.09)
Bewertung: 7/10

Links: www.myspace.com/symphonycult
 
Metal mit weiblichem Gesang...viele, die die letzten Jahre nicht hinter dem Mond verbracht haben, bekommen schon bei dem Gedanken Zahnschmerzen. Die Zahl der Sängerinnen die sich, oft auch ohne spürbare Metal-Affinität, berufen fühlte, in die Fußstapfen von Tarja Turunnen und Co zu treten, dürfte in die Tausende gehen. Aber in diesem Punkt kann ich Entwarnung geben: SYMPHONY CULT ist kein weiterer NIGHTWISH Klon.

Das erste letztes Jahr in England gegründete Quintett orientiert sich da eher an Bands wie EVANESCENCE, ein Bisschen SKUNK ANANSI ist auch nicht zu überhören und wo man schon in den Wohlklangfoschungs-Studios in Hannover produziert hat, wurde gleich noch der Instrumentalsound der GUANO APES mit vereinnahmt und auch DIE HAPPY könnte man zwischendurch heraushören, auch wenn da eventuell fraglich ist, ob die Engländer die deutsche Band aus der zweiten Liga überhaupt kennen.
Davon abgesehen ist das Album vom ersten bis zum letzten Ton auf den Mainstream ausgerichtet und macht keine Kompromisse. Leicht von Düster-Rock angehauchte Riffs treffen auf dramatischen Frauengesang. Das ganze wird technisch absolut anstandslos und mit einer fetten Produktion abgeliefert, aber irgendwie hat man das alles, und sei es beim Duchzappen durch die Musiksender, schon mal alles irgendwie gehört.
Ob es sich bei SYMPHONY KULT um eine natürlich gewachsene Band handelt, vermag ich nicht zu beurteilen. Das sehr konsequent durchgezogene Konzept und die zahlreichen Auftritte auch im Vorprogramm größerer Bands riechen aber schon etwas nach Reißbrett und einem Masterplan.

Ich möchte hier gar keine einzelnen Songs hervorheben, denn technisch bringen SYMPHONY CULT über die volle Distanz eine starke Leistung und vor allem die kraftvolle Stimme von Sängerin Charlotte Lubbock, die eben auch im Gegensatz zu vielen Konkurrentinnen wirklich singen kann, machen „Rewind To Fast Forward" zu einer kurzweiligen Angelegenheit. Eigenständigkeit, neue Ideen, das Besondere sucht man aber vergeblich. Wer aber der mittlerweile verebbten Frontfrauen-Welle im Alternative Metal nachtrauert, findet hier gut gemachten neuen Stoff.


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