GodScore – Tribalism (EP)



Stil (Spielzeit): Alternative-Trash-New-Death-Metal-Core (22:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Herbst 2009)
Bewertung: 3,5/10

Link: http://www.myspace.com/godscoreband
 

In Krefeld gibt es nicht nur allseits bekannte Barden des Fantasy-Metal, sondern auch GODSCORE, die einmal „DeusEx" hießen. Dann gab es Schwierigkeiten in verschiedenster Hinsicht, so dass eine Demoscheibe unter dem alten Namen der einzige Auswurf bis zu der heutigen EP ist.

Langsam und düster kommt der große Schaufelradbagger angerollt. Zwischen alten Thrash-Riffs trällern manchmal ein paar avantgardistische Töne daher, mitunter ganz nettes Geballer, doch ein wenig habe ich mich dann doch erschreckt. Der Gesang setzt unvermittelt ein und wirkt etwas verstörend. Auf der einen Seite fast Hardcore-mäßiges hasserfülltes Schreien, immer wieder im Wechsel mit halbklarem Gesang, während im Hintergrund mal dunkle Growls oder tierisches Krächzen zu hören sind. In den ersten zwei Songs klingt diese Mischung etwas zu angestrengt und zwanghaft abwechslungsreich.

In der Mitte der fünf Tracks finden sich annähernd balladeske Momente, in deren alternativem Stil der melancholisch-klare Gesang meines Erachtens besser ankommt. Hier sind auch mal Harmonien zu entdecken, denen man etwas mehr abgewinnen kann. Denn im folgenden Titelsong wandern meine Augenbrauen wieder nach oben. In den härteren Gefilden werden zwar einige Nägel eingehämmert, aber es fehlt irgendwie der Spannungsfaktor, der vielleicht der progressiven Ausrichtung geschuldet ist.
Im Gegensatz zu vielen anderen Outputs in Eigenregie, könnte man an diesem Sound hier und da noch herumbasteln, um ein wenig mehr Druck dahinter zu bekommen. Mir persönlich gefallen die beiden Ausflüge in ruhigere Landschaften deutlich besser, auch wenn sie einen ziemlichen Stilbruch darstellen. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, soll hier gerade nicht eine bestimmte Schublade aufgemacht werden. Offenheit und Avantgarde kann bereichernd sein, aber in diesem Fall ist für mich zu vieles gewollt und damit zu wenig Ansprechendes dabei herausgekommen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."

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