Stil (Spielzeit): Indie-Rock n Roll/Punkrock (43:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Vibrant Records/Rough Trade (24.10.08)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.thetowersoflondon.com
http://www.myspace.com/towersoflondon
Mit „Fizzy Pop“ legen die englischen TOWERS OF LONDON noch mal nach. Gerade in letzter Zeit machte Sänger Donnie auch durch diverse Auftritte in heimischen Reality-Soaps auf sich aufmerksam. 2006 erschien das Debütalbum „Blood, Sweat & Towers“, welches schon mal eine solide Fanbase schuf und auch Kritiker hier und da durchaus positiv stimmte. Der Albumtitel zeigte damals schon, dass sich diese Band nicht ganz so ernst zu nehmen scheint. Und auch die neuen zwölf Songs stehen für relativ sinnfreie Unterhaltung, eignen sich aber hervorragend für die Indie-Glam-Punkrock Disco, gefüllt mit der angepeilten Zielgruppe, den Freunden der Röhrenjeans und Schiebermützen.
Bei genauerer Inspektion scheint sich auch eines durchaus zu bewahrheiten: Die TOWERS OF LONDON schreiben leicht rotzige und vor allem unkomplizierte, frische Rocksongs, die in ihrer gehäuften Gesamtheit durchaus gelungen sind und zum Feiern verleiten. Von der englischen und auch der amerikanischen Presse bereits als die neuen SEX PISTOLS bezeichnet, verorten sich die fünf Briten allerdings irgendwo zwischen den RAMONES, THE CLASH und GUNS `N` ROSES. Aber dies mit einer gewissen aktuellen „Retro-Frische“ - wenn man das mal so bezeichnen kann-, dass sich hier sowohl jüngere Brit-Pop Anhänger, als auch die etwas älteren Normalo-Rocker bedienen können.
Langlebigkeit verspricht das alles hier aber noch lange nicht. Zumindest aber rockt die Produktion ganz ordentlich, auch wenn sie mir an einigen Ecken ein wenig bassarm vorkommt, die zwölf Melo-Hardrock Hymnen stecken für den Moment schon irgendwie an und offenbaren nicht wirklich musikalische Schwachstellen. Das Konzept von „Blood, Sweat & Towers“ wird nach zahlreichen Mannschaftsumbesetzungen erneut wiederholt, schließlich hat es sich ja auch bewährt.
Bereits der Opener und gleichzeitige Vorabsingle „Naked On The Dance Floor“ oder das daran anschließende „Go Sister Go“ stellt erstmal die Hardrock-Fraktion zufrieden, mit „Queen Of Cool“ und „Start The Rupt“ geht’s dann auch tatsächlich in die Oldschool-UK-Punk Schiene. Allerdings bleibt man dabei immer sicher auf der Seite von sehr eingängigen, aber ohrwurminfizierenden Hitverdächtigen, siehe so poppige Stücke wie „When She Comes“ oder „Avaline“.Das hyperaktive „Bishops Gate“ setzt dem ganzen dann noch eins oben drauf.
Trotzdem ist auf „Fizzy Pop“ musikalisch gesehen eher Mittelmaß angesagt, der Tower of Indierock sind sie nämlich noch lange nicht.