Stil (Spielzeit): Post-Punk/Indie-Rock (41:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Balloon Records/Soulfood Music (28.11.08)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.rumbleinrhodos.com
Schon abgefahren, was uns hier fünf junge Norweger mit dem etwas seltsamen, aber dennoch coolen Namen RUMBLE IN RHODOS auf „Intentions“ präsentieren. Die „Eye Weekly“ aus Toronto schrieb bereits über die Osloer: „Rock n Roll im Stil von AT THE DRIVE IN und REFUSED“.
Und doch ist da mehr dran, als man auf dem ersten Ohr zu hören vermag. „Intentions“ ist zwar schon das zweite Album, jedoch das erste internationale Release, mit dem uns eine ziemlich kurzweilige und temperamentvolle Mischung aus Post-Punk, No-Wave und energischem Indie-Rock präsentiert wird. Tatsächlich steckt in den gerade mal acht Songs eine dermaßen hohe Energie, das sie fast schon an Aggression grenzt. Somit macht gleich der Eröffnungssong „Paws, Claws & Alarm-Clock Laws“ Lust auf verschwitzte Clubatmosphäre. Nicht nur die hohe, zum Teil quietschende Stimme des Sängers erinnert an AT THE DRIVE-IN, sondern auch der Sound im Allgemeinen. Allerdings werden die Arrangements weniger verspielt und komplex, als vielmehr eingängig und auf Tempo bedacht „runtergezockt“ - was zweifelsfrei eine Menge Spaß zu machen scheint, denn hier machen sich ein paar Haudegen hörbar mal so richtig Luft.
Dabei wird es manchmal auch recht ruppig, erinnert aber nur bedingt an die Härte von REFUSED, vor allem weil verzerrte Gitarren zum größten Teil ausgespart werden. Die Saitenfraktion flirrt und klimpert schwindelerregend herum und das Schlagzeug übernimmt einen großen Teil des Tempos. Auch fühlt man sich bei dem Geschrei oft an die hyperaktiven THE HIVES erinnert. Hier wäre allerdings noch hinzuzufügen, dass sich RUMBLE IN RHODOS gut und gerne auch mal an die sechs Minuten wagen. Und damit unbestritten die Nerven und vor allem die Geduld des ein oder anderen arg strapazieren könnten. Denn alles in allem fehlt es den Songs leider ein wenig an Substanz und vielleicht auch an Klasse. Melodien sind vorhanden keine Frage, und Stimmung machen dürften die Norweger nicht nur in Rhodos. Doch auf einen richtigen „Hit“ - wenn man bei dieser Musik überhaupt von Hit sprechen kann – oder zumindest ein Song, der länger in den Gehörwindungen verharrt oder sich für die Repeattaste qualifiziert, sucht man vergebens.
Somit ist „Intentions“ eine angenehme, durchaus sympathische Platte für die Momente am Tag, wo man sich mit knallrotem Kopf die Haare rauft und mit einem irren Lachen Gegenstände aus dem Fenster auf vorbeilaufende Passanten schmeißt. Und so durch ihre Radikalität und Frechheit trotzdem zu gefallen weiß.