Far - At Night We Live



Stil (Spielzeit):
Alternative Rock, Posthardcore (446:06))
Label/Vertrieb (VÖ): Arctic Rodeo / Alive (28.05.10)
Bewertung: 6 /10

Links: MySpace

Bei FAR handelt es sich um eine Band, die bereits seit einer halben Ewigkeit dabei ist – bzw war. Denn „At Night We Live" ist die erste FAR-Platte nach über 10 Jahren. Seitdem hat sich viel getan im Musikgeschäft. Und auch wenn ich die Platte ganz gut finde, könnte sie es schwer haben, neue Fans zu finden.

Denn man kann sie relativ schwer einordnen: Ist es Rock? Emocore der 90iger? Alternative Rock? Mainstream Rock? Posthardcore? Naja, vermutlich alles ein wenig. Und so fällt es den Posthardcore/Emocore-Fans der letzten Jahre vermutlich etwas schwer, wirklich mit dem Album klarzukommen, da sie nun wirklich nicht grade nach den GET UP KIDS, HOT WATER MUSIC oder ähnlichen Bands klingen. An manchen Stellen gibt es eventuell ein wenig JIMMY EAT WORLD – aber die liefern heute ja auch keine komplett positive Visitenkarte mehr ab.

Viele der Songs sind stark rifflastig (ein wenig in Richtung EMANUEL vielleicht?) und gehen dadurch eben in die Alternative-Rock-Schiene. Die leicht poppigen Melodien unterstreichen das noch. Von der poppigen Produktion und dem flächigen Sound her kann einem sogar mal 30 SECONDS TO MARS einfallen. Aber wie gesagt, FAR provozieren einige Gedankenspiele und Vergleiche. Entweder man hält sie für sehr individuell, weil sie in keine Schublade reinpassen – oder man wirft ihnen vor, einfach nur ein Querschnitt aus anderen Bands zu sein. Aber ich schätze mal, alten Fans, die mit „Water & Solution" (1998) das vorerst letzte Lebenszeichen der Band mochten, werden vermutlich froh sein, dass Jonah Matrangas endlich wieder da ist.

Wer auf rifflastigen „Posthardcore" steht, der Alternative Rock und seinen 90iger Jahre-Ablegern nicht abgeneigt ist und seine poppige Seite nicht verstecken will (allerdings gibt es hier auch einige recht düstere Parts!), dem können FAR sowohl Geschichtsstunde als auch Neuentdeckung sein.
Kai

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