The Gauss Experience - Inside It Sleeps And Dreams

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TGE machen es ihren Hörern nicht einfach: man weiß nicht, in welche Schublade man sie stecken soll, und man weiß ehrlich gesagt auch nicht immer zu 100%, in wie weit einen die Songs begeistern. Zumindest mir geht es so.

Denn die Hamburger stecken ihre Nasen in Noise, Posthardcore, Alternative Rock und Indie, ohne sich auf einem der Felder wirklich komplett auszubreiten. Ihre Songs gleichen Flussläufen, die mal vor sich hinplätschern können, mal wie gewaltige Sturmfluten tosen und manchmal auf einem leichten Riff versanden. Immer grade dann, wenn ich mich den hypnotischen Parts mit der Aussage „Langweilig!" entziehen will, holen mich die Vier wieder zurück und brüllen mich an. Ich weiß gar nicht genau, wohin mit mir...

Respekt verdienen THE GAUSS EXPERIENCE aber alleine schon deswegen, weil sie das Ding hier ganz in Eigenregie auf die Beine stellen und sich nicht darauf verlassen, dass ihnen irgendwer unter die Arme greift. Und natürlich ist das Erspielen einer eigenen Note etwas, auf das sie zu Recht stolz sein können. Auf der anderen Seite ist es aber auch irgendwie schade, dass dieses Potential nicht ganz genutzt wird. Denn es gibt leider nicht viele Songs, die mich komplett von vorne bis hinten umhauen. Eher immer wieder verschiedene, geile Parts. Manche Songs sind auch einfach etwas zu lang und kommen zu wenig auf den Punkt.

Naja, zumindest sind TGE nicht langweilig, sondern provozieren eine Meinung – und das, ohne blöde Plattitüden zu bemühen. Wenn sie es jetzt noch hinbekommen würden, mitreißendere bzw. kompaktere Songs zu schreiben, könnte ich punktetechnisch auch gerne noch mal einiges nach oben gehen – genügend Potential ist da (die ersten beiden Songs zum Beispiel sind echt klasse!)! So stehe ich irgendwo zwischen sechs und sieben Punkten und gebe einfach mal die goldene Mitte.