Stil (Spielzeit): Alternative Rock / J-Rock (50:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Gan Shin / Sony (09.08.10)
Bewertung: 8/10
Link: MySpace
Wie fast jedes Release, was mich aus Japan erreicht, stellen mich VAMPS vor eine richtige Aufgabe, hier eine adäquate Punktewertung zu treffen. Und wie auch fast jedes Mal kann ich es mir nicht mit „ach die Mukke ist halt nicht so..." bequem machen...
Dafür ist das zweite Album des Nebenprojektes vom L'ARC EN CIEL Sänger und dem OBLIVIAN DUST Gitarrero viel zu divers ausgefallen. Was mich freut, ist dass hier zunächst nichts an die Manga-Sounds vieler Kollegen erinnert. Vielmehr steht dieses Album auf zwei stark westlichen Plattformen: dem Alternative Rock und dem Rock an und für sich. Auch der Gesang geht vollkommen ok, und man wundert sich, wo hier die eigenen Einflüsse sind. Aber keine Sorge, irgendwie kann man dem Sänger schon seine Herkunft anmerken – und die teils japanischen Texte sind auch ein kleiner Fingerzeig...
Schon witzig, wie breitbeinig hier teilweise geschossen wird – da möchte man diverse Male eher auf L.A. als auf Tokyo wetten. Auch von der musikalischen Qualität stehen sie den Originalen in nichts nach – aber bisher haben mich japanische Platten auf diesem Sektor eh höchst selten enttäuscht. Von L'ARC EN CIEL kenne ich bisher nur eine Live-DVD, und da hatten sie sowas wie einen DURAN DURAN-Touch an sich, der hier allerdings komplett abhanden gekommen ist. Ok, die Vorliebe für die große Geste und die großen Refrains mit genügend Pathos ist wohl noch ziemlich stark wiederzuerkennen.
Mit Dauer des Albums fällt es immer leichter, die Herkunft und die Kategorisierung von VAMPS zu erkennen – obwohl sie einen immer wieder überraschen – und manchmal klingt der Sound etwas überladen und zu poppig produziert. Dann fällt einem auf, dass die Produktion einfach nur mörder-dick ist und man ihnen das gar nicht wirklich vorwerfen kann. Ich habe an dieser Stelle immer die Frage an mich selber, ob ich hier mit anderen Ohren rangehe, weil ich bestimmte Vorstellungen von der J-Rock-Szene habe. Aber ehrlich gesagt kann ich diese Frage nach wie vor nicht beantworten.
Und somit bleibt zu sagen, dass es sich bei „Beast" um ein sehr großes Album handelt, wenn man den Alternative Rock auf seine hymnische Art und Weise mag (und ich rede hier nicht von CREED oder irgend so etwas!). Da sie manchmal wirklich etwas zu viel des Guten in die Produktion hauen und es dem Hörer schon mal die Gehörgänge verkleistert, kann ich nur auf 8 Punkte kommen. Aber hört mal selbst rein, mich verwirren diese japanischen Releases immer irgendwie...