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Mit DELAYS offenbart sich mir wieder einmal eine Band, die mit "Star Tiger Star Ariel" bereits ihr viertes Studioalbum vorlegt, in gewissen Ländereien schwer bekannt ist, mir aber so zum ersten Mal über den Weg... klingt. Tatsächlich haben die Briten mit den bisherigen Alben in puncto englischer Chartplatzierung schon Erfolge vorzuweisen.
DELAYS' Musik lässt sich mit einer Vermischung aus Indie-Rock und Dream-Pop ganz gut zusammenfassen. Der Anteil des Indie wird aber (zumindest auf der aktuellen Platte) deutlich kleiner geschrieben, als der Pop-Anteil. Für reinen Indie-Rock fehlt den Gitarren dann der Biss, was den musikalischen Gesamteindruck jedoch nicht mindert, sofern sich die Band dazu bekennt.
"The Lost Estate", "Shanghaied", oder "In Brilliant Sunshine" stehen für eben diesen sauberen Pop-Indie von DELAYS. Wer auf Easy Listening mit Gitarrenunterstützung steht, kommt hier auf seine Kosten. Deutlich stärker stehen dennoch die balladeskeren Songs wie "Rhapsody", "Hold Fire" oder "Moment Gone" im akustischen Raum. Hier funktionieren die Synthies und teilweise sehr hoch angelegten Gesangsbögen von Sänger Greg Gilbert einfach harmonisch. Nicht zu selten glaubt man, Facetten von MUSE zu hören, gerade weil das Frontmäuschen ähnlich zuckersüß trällert wie Matthew Bellamy.
Die Standard-Pop-Nummern "Unsung" und "May 45" sind ganz nett, genießen aber die wenigste Aufmerksamkeit. Witzigerweise packen DELAYS dann zum Ende der Scheibe doch nochmal großes Schlagwerk und Saiteninstrumente aus und werden, verglichen zum Rest des Albums, recht rockig. "Lakes Can Be Lethal" und der Titeltrack "Star Tiger Star Ariel" glänzen mit guter Indie-Stadion-Atmosphäre. Auch kommt hier nochmal die Kopfstimme von Gilbert zur Geltung. Verträumte Astro-Rocker mit Vorliebe für ANGELS AND AIRWAVES werden hier sicher ihre Freude finden.
Stil (Spielzeit): Dream-Pop/ Indie (46:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Lookout Mountain Records (21.06.2010)
Bewertung: 7/10