Stil (Spielzeit): Indie-Rock (13:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Pias/Pias (25.10.2010)
Bewertung: 6/10
Link: www.thedukesmusic.com
Mal ganz abgesehen davon, dass ich mit den meisten EPs nie wirklich etwas anfangen konnte, hat mich die Erstveröffentlichung von THE DUKES doch zumindest gereizt, da ich das selbstbetitelte Werk auf Empfehlung eines meiner Kollegen bekommen habe. Das Gute an vier Tracks auf einer Scheibe ist, man kann die Songs systematisch durchgehen und im Review alles ansprechen, was geboten wird. Kurz mal auf die Bandhompage geschaut, Hintergrundinformationen gesammelt und los geht es:
Victory: Wenn eine Band in ihrer Biographie auf NIRVANA als Vorbilder verweist, kommt einem erstmal in den Sinn, dass das ja eigentlich nichts Ungewöhnliches ist. Immerhin wurden schon viele Musiker von den Grunge-Helden beeinflusst. Victory aber lässt zu Beginn direkt mal aufhorchen. Habe ich grade die falsche Platte eingeworfen und dröhnt mir da grade "Smells like teen spirit" durch die Gehörgänge? Nein, es ist doch nicht NIRVANA, nur das Main-Riff klingt zum Verwechseln ähnlich. Die Melodien sind komplex, der Gesang schwankt zwischen rau und melodisch. Besonders angetan hat es mir der Refrain, denn dieser ist nicht nur sehr stimmungsvoll, sondern liefert auch ziemlich anständige Lyrics ab.
Resilient Lovers: Nun geht es erstmal wieder etwas runter vom Gas und es folgt ein nett gemachter Song, der ohne große Höhepünkte oder Spannung im Reich des Pop/Rocks versinkt. Trotz des angenehmen Endes auf der Akustikgitarre leider sehr belanglos. Es folgen aber noch genau 50 Prozent der EP. Von daher, abhaken und weiter.
The Stooge: Wenn ein Schreiberling, nachdem er einen Song gehört hat, nicht eine einzige Notiz in seinem Word-Dokument findet, gibt es zwei Wege, um eine Erklärung zu liefern:
1. Der Song war so unfassbar genial, dass die Notizen schlicht vergessen wurden.
2. Der Song erinnerte so stark an etwas Bekanntes, dass eine Notiz unsinnig wäre.
Nun, bei mir ist es definitiv letzteres. Dieser Track gleicht quasi dem vorherigen, diesmal gänzlich ohne Höhepunkte und ohne Akustikgitarre. Eindeutig der schwächste Song der EP, was vielleicht auch die Länge von knapp 2 1/2 Minuten erklärt.
Laughter: Kommen wir zum Ende, und an dieser Stelle zeichnet sich ein Muster ab. Mit dem ersten Song war ich recht versöhnlich, den Mittelteil hätte ich mir fast komplett weg gewünscht und nun am Ende bin ich doch wieder baff. Eine verzerrte Stimme dringt zu ebenso verzerrten Gitarren aus den Lautsprechern, voller Kraft und mit Biss. Warum denn nicht gleich so? THE DUKES können es, wenn sie wollen. Laughter ist ein guter, interessanter Track, der wieder durch seinen Refrain überzeugt, obwohl sich der Rest auch nicht verstecken muss. Steht für mich zwar trotzdem hinter dem Opener, überzeugt aber.
Abschließend möchte ich festhalten, dass mich die Truppe mit dieser Scheibe zu keinem Zeitpunkt wirklich überzeugen konnte. Am Anfang und am Ende waren gute Ansätze zu erkennen, dass sie ihre Instrumente beherrschen wurde bewiesen und das Textliche ist zwischenzeitlich stark. Im Endeffekt fehlen Biss und Innovation. Ich würde keinem Indie-Rocker direkt zu einem Kauf dieser EP raten, denke aber aufgrund des erahnten Potentials, dass sich ein Blick in das kommende Album mitunter lohnen könnte.