My Chemical Romance - Danger Days: The True Lives Of The Fabulous Killjoys Tipp

my chemical romance danger days

Stil (Spielzeit):
Punk/Rock/Alternative
Label/Vertrieb (VÖ): Reprise Records (22.11.2010)
Bewertung: 9/10

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Hui ui, da sind dann gut vier Jahre vergangen, seit MY CHEMICAL ROMANCE alias THE BLACK PARADE (Kosename ihrerselbst während der Tour zum zweiten Album) wieder eine Langrille auf den Markt schmeißen. Diese in meinen Augen wirklich authentische Alternative Band hatte ja in den Jahren der BLACK PARADE zunehmend mit der Kritik zu kämpfen, sie bediene das gehypte Emo-Klischee. Zugegebenermaßen war ich kein großer Freund der ganzen schwarz-weißen Schmink- und Maskenaktion von 2006, aber hey, schlussendlich macht's doch die Musik, oder nicht?

So startet die dritte Platte mit dem Monsternamen "Danger Days: The True Lives Of The Fabulous Killjoys" mit einem zerstückelten Elektrotrack namens "Look Alive, Sunshine", dessen Moderator "Dr. D" eine Menge von einer kugelsicheren Zukunft schwafelt. Folgend ballert dann die Vorabsingle "Na Na Na (Na Na Na Na Na Na Na Na Na)" los, die mit ganz viel Punkrock-Charme schon in der Wartezeit auf das Album die Fans begeisterte. "Bulletproof Heart" kommt mit einem schwer nach MUSE klingenden Intro daher, bevor der Song mit Fulltime Beat da weitermacht, wo "Na Na Na" aufgehört hat. Die erste Vollsingle "Sing" beschert mir dann die erste Gänsehaut. Bei dem Song stimmt einfach die gesamte Komposition. Das ist modernes Alternative-Kino. Mehr muss ich dazu nicht sagen - anhören!

Dem sich anschließend, funktionieren so einige Tracks wirklich klasse. "The Only Hope For Me Is You", "Save Yourself, I'll Hold Them Back", "S/C/A/R/E/C/R/O/W" und "The Kids From Yesterday" klingen schon schwer nach Stadion-Rock, was dem Profil der chemischen Romanze gut steht, löst es sich doch auch etwas vom Punk-Image. Als Kontrast dazu bietet "Danger Days: [...]" auch eine gehörige Portion spaßigen Rotz mit Nummern wie "Party Poison" (geiler Refrain!) oder "Planetary(GO!)". Auch "Summertime" überzeugt mit fast sanfter Pop-Sommersong-Attitüde, bevor mit "Destroya" wieder schräg losgefeuert wird. Diese noise-punkige Nummer hätte aber im Rahmen des Albumklangs sicher mehr Melodie vertragen.

Der Abschluss gestaltet sich dann mit einem Interlude des "Dr. D", dem sich die "Vampire Money" mit recht viel Sechziger-Flare anschließt. Ganz nett, der Höhepunkt des Albums ist aber schon durch. Auffällig ist der große Anteil elektronischer Klangmittel, die auf "Danger Days: [...]" Einzug gefunden haben. Diese haben zwar nie die Oberhand, komplettieren das Gesamtbild aber fast schon auf notwendige Art und Weise. Nach Gerard Ways Kommentar, man müsse "ein Album machen, das zeigt, dass man gereift ist", ist das ein klares Bekenntnis an die Gemeinde des Alternatives, dass elektronisches Gespiele à la 30 SECONDS TO MARS oder LINKIN PARK zumindest momentan einfach dazu gehört. Dafür gibt es noch einen zusätzlichen Daumen hoch. Insgesamt eine schön moderne Punk-Rock-Platte, die ich klar vor GREEN DAY empfehle.