Stil (Spielzeit): Alternative /Crossover/Posthardcore (40:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Arctic Rodeo / Alive (25.02.11)
Bewertung: 5,5 / 10
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Mit HOCH/TIEF haben Arctic Rodeo Recordings jetzt ihr erstes deutsches Signing mit an Bord. Und auch wenn ich normalerweise immer gut klar komme mit ihren Veröffentlichungen, kann ich mich für dieses selbstbetitelte Debüt nicht so wirklich begeistern.
Zwar gefällt mir die Gitarrenarbeit ziemlich gut – es handelt sich hier nämlich nur um eine einzige Gitarre, die ihre Freiräume dementsprechend ausnutzt und nicht nur stumpfe Moll- und Dur-Akkorde raushaut – aber der Gesang macht das leider kaputt. Irgendwie scheint der bei fast jedem Lied irgendwie die gleiche Melodie zu singen. Zumindest gibt es immer extrem ähnliche Linien in jedem einzelnen Song. Außerdem klingt es etwas nasal und knödelig und will einfach nicht wirklich Spaß machen. Dafür hat er aber immerhin ein Organ, welches Wiedererkennungswert besitzt – das hat ja mal nicht jede Band.
Die drei Herren (ehemals CARGO CITY und BOILER), die hier musizieren, sind jetzt nicht unbedingt junge Posterboys und das hört man ihnen auch an. Die Songs sind durchdacht und lassen sich nicht wirklich in Schubladen stecken. Ich würde sie irgendwo zwischen Alternative Rock und Posthardcore einordnen – womit sie dann ja ganz gut zu ihrem Label passen. Ihr Sound ist auf jeden Fall stark durch die 90iger geprägt und hat auch noch ein wenig Crossover-Wasser unter dem Bug. Aber da ist halt immer wieder der Gesang, der auch die besten Songs wieder zurück ins Mittelmaß zieht.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass bei deutschen Texten einfach anders gemessen wird, als bei fremdsprachigen, die meist vom Inhalt sogar noch um einiges schlechter ausfallen, ohne dass man es bemerkt. Aber so ist es nun mal. Und in dieser Kategorie machen sich HOCH/TIEF auch nicht immer so gut. Der ein oder andere Text lässt da schon meine Zähne klappern und zusammen mit der Stimme ist das der Hauptgrund dafür, warum ich ein musikalisch gelungenes Album nicht wirklich zu würdigen weiß. Schade eigentlich.